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34. Internationaler Kongress der Deutschen Ophthalmochirurgen (DOC)

23.06. - 25.06.2022, Nürnberg

Minimal-invasive Glaukomchirurgie – Erfahrungen mit dem iStent inject und iStent inject W

Meeting Abstract

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  • Robert Lämmer - Universitäts-Augenklinik Erlangen, Erlangen

34. Internationaler Kongress der Deutschen Ophthalmochirurgen. Nürnberg, 23.-25.06.2022. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2022. DocWK 2.4

doi: 10.3205/22doc041, urn:nbn:de:0183-22doc0412

Published: June 3, 2022

© 2022 Lämmer.
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Zielsetzung: Retrospektive Auswertung konsekutiver klinischer Daten nach iStent inject oder iStent inject W Implantation bei Patienten mit primärem oder sekundärem Offenwinkelglaukom.

Methode: Die retrospektive Auswertung umfasst Augen nach Implantation von iStent inject oder iStent inject W als Stand-alone Eingriff oder in Kombination mit der Kataraktoperation. Intraokulardruck (IOD), Bedarf an Medikation, Visus und Refraktion wurden präoperativ und 1 Tag, 1 Monat, 3 Monate und 12 Monate postoperativ dokumentiert. Weiterhin wurden Komplikationen und Sekundäreingriffe erfasst. Die Daten wurden zunächst nach OP-Typ (Stand-alone, kombiniert) und anschließend nach implantiertem Stent-Modell stratifiziert.

Ergebnisse: Es wurden 230 Augen von 230 Patienten ausgewertet, das mittlere Alter lag bei 70,9±9,7 Jahren (Bereich 43 bis 89 Jahre). Um einen Lernkurven-Effekt auszuschließen, wurden die in den ersten beiden Jahren mit iStent inject operierten Augen aus der Analyse ausgeschlossen.

Nach 12 Monaten war der IOD in der Stand-alone Gruppe um 18,7% und in der Kombi-OP-Gruppe um 24,6% im Vergleich zum präoperativen Ausgangswert gesenkt. Die Anzahl Glaukom-Medikamente verringerte sich in der Stand-alone Gruppe um 11,6% und in der Kombi-OP-Gruppe um 26,2% im Vergleich zum präoperativen Wert. Die beiden iStent-Modelle zeigen eine vergleichbare IOD-Senkung und Reduktion der Medikation. Es ist jedoch ein Trend zu einer geringeren Rate an Sekundäreingriffen nach Implantation des iStent inject W zu beobachten, der sich noch deutlicher in der Stand-alone Gruppe zeigt.

Schlussfolgerung: Die retrospektive Datenanalyse zeigt eine deutliche IOD-Senkung bei gleichzeitiger Reduktion der Glaukom-Medikation, sowohl bei Stand-alone als auch bei kombinierten Operationen. Die neueste iStent Generation, der iStent inject W lässt sich einfacher und sicherer handhaben, was die geringere Notwendigkeit an Sekundäreingriffen bei diesem Modell erklären könnte.