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32. Internationaler Kongress der Deutschen Ophthalmochirurgen (DOC)

23.05. - 25.05.2019, Nürnberg

BIS-Monitoring!

Meeting Abstract

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  • Martin Söhle - Universitätsklinikum Bonn, Bonn

32. Internationaler Kongress der Deutschen Ophthalmochirurgen. Nürnberg, 23.-25.05.2019. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2019. DocAS 1.5

doi: 10.3205/19doc016, urn:nbn:de:0183-19doc0166

Published: May 14, 2019

© 2019 Söhle.
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Narkosemittel beeinflussen in charakteristischer und konzentrationsabhängiger Weise das Elektroenzephalogramm (EEG). Daher kann man vom EEG Rückschlüsse auf die Narkosetiefe ziehen, was für den Ungeübten auf Basis des Roh-EEGs allerdings schwierig ist. Daher wurde Geräte wie der BIS-Monitor entwickelt, die das EEG erfassen, bearbeiten, analysieren und schließlich eine Zahl, den Bispektralen Index (BIS), ausgeben. Dieser BIS ist ein Maß für die Narkosetiefe und kann Werte zwischen 99 (wacher Patient) und 0 (maximal tiefe Narkose) annehmen.

Kernaufgabe des Anästhesisten ist es die Narkose derart zu steuern, dass sie weder zu flach noch zu tief ist. Bei einer zu flachen Narkose droht intraoperative Wachheit, ein für den Patienten zutiefst traumatisches Erlebnis. Umgekehrt ist eine zu tiefe Narkose mit einer erhöhten Langzeitmorbidität und -mortalität assoziiert. Der Anästhesist hat die Narkose folglich so zu steuern, dass sie weder zu flach noch zu tief ist. Diese Aufgabe wird durch die Messung der Narkosetiefe mittels BIS-Monitoring erleichtert, wobei ein BIS zwischen 40 und 60 als adäquate Narkosetiefe gilt. Gerade ältere und multimorbide Patienten benötigen meist weniger Anästhetika, um die gleiche Narkosetiefe zu erreichen. Hier hilft das BIS-Monitoring, eine individuell angepasste Dosis zu finden. Das Monitoring ist außerdem in der Lage, dass EEG-Muster einer Burst-Suppression zu erkennen. Dieses kann einerseits eine zu tiefe Narkose anzeigen, andererseits aber auch das Auftreten eines postoperativen Delirs vorhersagen. Technische Hilfsmittel wie das BIS-Monitoring erlauben es dem Anästhesisten somit auch bei älteren und multimorbiden Patienten die Gratwanderung zwischen zu flacher und zu tiefer Narkose zu meistern und eine sichere Narkoseführung zu gewährleisten.