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Bildmorphologische Veränderungen in der Kammerwinkelarchitektur nach MIGS
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Published: | June 13, 2018 |
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Zielsetzung: Ziel dieser Studie ist es, die Höhe des Trabekelmaschenwerks, den Durchmesser des Schlemm‘schen Kanals sowie die Vorderkammerparameter bei unbehandelten primären Offenwinkelglaukom (POWG)-Patienten mittels optischer Kohärenztomographie (OCT) zu untersuchen und diese mit iStent inject-behandelten POWG-Patienten zu vergleichen.
Methoden: Bei insgesamt 46 Augen von 23 Patienten mit POWG (Alter: 60,91 ± 11,78 Jahre) wurde der Kammerwinkel unter Verwendung spektraler optischer Kohärenztomographie (Cirrus OCT; Carl Zeiss Meditec, USA) aufgenommen. Folgende Parameter wurden ausgewertet: Höhe des Trabekelmaschenwerks (TM-Höhe), Kammerwinkel, Durchmesser des Schlemm‘schen Kanals (SCD), Fläche zwischen Kammerwinkel und Iris (TISA trabecular-iris space area) und Abstand von Hornhautendothel zu Iris (AOD angle-opening distance), jeweils im Abstand von 500 und 750 µm entfernt vom Skleralsporn. Vergleiche wurden mittels SPSS 20.0v. zwischen unbehandelten (Gruppe 1; N=30) und iStent-inject-behandelten (Gruppe 2; N=16, 6 Monate postoperativ) Augen durchgeführt. Um untersucherspezifische Einflüsse auszuschließen, wurde die Beurteilung während der gesamten Studiendauer durch einen erfahrenen Glaukomspezialisten vorgenommen.
Ergebnisse: Die durchschnittliche TM-Höhe betrug in der Gruppe 1 0,778±0,163 mm und in der Gruppe 2 0,893±0,118 mm; der Unterschied war statistisch signifikant (p=0,046). Ebenso zeigten sich signifikante Unterschiede bezüglich der Kammerwinkelparameter TISA und AOD der beiden Vergleichsgruppen. Bezüglich des SC-Diameters (Gruppe 1: 121±34 µm, Gruppe 2: 122,5±37,2 µm) sowie des Kammerwinkels (Gruppe 1: 29,45±9,27° vs. Gruppe 2: 35,7±7,04°) konnte hingegen kein signifikanter Unterschied zwischen den beiden Gruppen festgestellt werden.
Schlussfolgerung: Die optische Kohärenztomographie spielt eine entscheidende Rolle in der Diagnostik und Verlaufskontrolle einer glaukomatösen Optikusneuropathie mit Darstellung neuer struktureller Parameter. Wir konnten erstmalig signifikante Veränderungen nach minimal-invasiver Glaukomchirurgie bildmorphologisch in der Kammerwinkelarchitektur nachweisen. Verlaufsstudien mit Einschluss größerer Fallzahlen müssen sich anschließen, um Aussagen über den klinischen Nutzen zu treffen.