gms | German Medical Science

Zielsetzung: Das Trockene Auge kann ein Grund für schlechte Akzeptanz von Multifokallinsen sein. Patienten sind unzufrieden mit dem postoperativen Fern- und Nahvisus oder klagen über stärkere optische Nebenphänome wie Halos und Glare. In mehreren Studien wurde die Wirksamkeit einer IPL-Behandlung bei evaporativem trockenen Auge nachgewiesen.

Methode: Als Fallbeispiel wird eine Patientin vorgestellt, die nach komplikationsloser FLACS-OP und Implantation einer Lentis Mplus MF20/MF30 (Oculentis) postoperativ zunächst nicht mit dem Ergebnis zufrieden war. Sie klagte nicht über die typischen Beschwerden eines trockenen Auges, eine Spaltlampenuntersuchung zeigte aber eine nicht optimale Befeuchtung der Hornhautoberfläche. Zur Verbesserung des Tränenfilms wurde eine 2-malige Expression der Meibom’schen Drüsen kombiniert mit nachfolgender IPL-Therapie (eye-light line, espansione group, Italien) im Abstand von 2 Wochen durchgeführt.

Ergebnis: Nach der 1. Behandlung besserte sich der dezente Hornhautbefund, 1 Woche nach der zweiten Behandlung konnte bds. eine eindeutige Verbesserung des Fern- und Nahvisus gemessen werden. Die Patientin klagte nicht mehr über optische Phänome der multifokalen IOL und war mit dem Ergebnis sehr zufrieden

Schlussfolgerung: Ein guter Tränenfilm ist gerade nach Implantation von multifokalen IOLs für optimale Visusergebnisse wichtig. Eine IPL-Behandlung in Verbindung mit Expression der Meibom’schen Drüsen kann bei trockenem Auge die Akzeptanz von multifokalen IOLs erhöhen. Wir planen eine Studie an 20 Patienten, um die Effizienz einer IPL-Behandlung nach Katarakt-OP zu validieren.