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31. Internationaler Kongress der Deutschen Ophthalmochirurgen (DOC)

14.06. - 16.06.2018, Nürnberg

Pro und Contra – „Must have“ in der Praxis – 3. Widefield Fundus Imaging: Die Netzhautuntersuchung mit bildgebenden Verfahren bis zur Peripherie des Fundus ist in vielen Fällen unverzichtbar

Meeting Abstract

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  • Marcus Kernt - Augenarztpraxis Prof. Kernt & Kollegen, München

31. Internationaler Kongress der Deutschen Ophthalmochirurgen. Nürnberg, 14.-16.06.2018. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2018. DocSA 2.14e

doi: 10.3205/18doc034, urn:nbn:de:0183-18doc0346

Published: June 13, 2018

© 2018 Kernt.
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Der technische Fortschritt der letzten Jahre hat auch die Bildgebung in der Augenheilkunde revolutioniert und so unser Verständnis bei einer Vielzahl von Erkrankungen von Netz- und Aderhaut, aber auch des Glaskörpers und der vitreo-retinalen Grenzfläche grundlegend verändert, erweitert und verbessert. Wenn wir über die Bildgebung peripherer Netzhaut Veränderungen sprechen, so haben sich insbesondere die Weitwinkel-Scanning-Laser-Ophthalmoskopie (SLO), aber auch die auf dieser basierende digitale Weitwinkel-Fluoreszein-Angiographie (WF-FLA), seit einiger Zeit auch durch die Weitwinkel-Indocyanin-Angiographie in den letzten Jahren ständig weiter entwickelt und sind zunehmend im klinischen (WF-ICGA) Alltag etabliert. Aber auch die Weitwinkel-Fundusautofluoreszenz (FAF) ist inzwischen in ausgereifter Form klinisch und praxistauglich verfügbar und ermöglicht uns völlig neue Einblicke in periphere, retinale Pathologien. So konnte beispielsweise kürzlich gezeigt werden, dass auch bei der trockenen AMD, die ja zunächst primär als Erkrankung der Makula und des hinteren Pols angesehen wurde, regelhaft Veränderungen in der Netzhauperipherie auftreten, sodass nun auch die AMD als primär „panretinale“ Erkrankung verstanden werden muss. Daraus ergibt sich, dass auch die periphere Netzhaut diagnostische Informationen liefert, die uns langfristig ein besseres Krankheitsverständnis ermöglichen können. War die optische Kohärenztomographie (OCT) bei der Beurteilung peripherer Netzhautveränderungen bisher eher unbedeutend, erlauben beispielsweise Fourier Domain Mode Locking (FDML)-OCTs Scan-Geschwindigkeiten, die es ermöglichen, auch periphere Netzhautveränderung detailliert mittels hochauflösender OCT-Technologie zu untersuchen. Damit wird die Beurteilung der peripheren Netzhaut auch mittels OCT zunehmend greifbarer. Es scheint eindeutig festzustehen, dass das Verständnis makulärer Erkrankung, und damit auch die Möglichkeit daraus weitere Verbesserungen für deren Therapie abzuleiten, ohne den Blick auf die ganze Netzhaut nicht möglich ist – die moderne Bildgebung hilft uns dabei!