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28th International Congress of German Ophthalmic Surgeons (DOC)

11.06. - 13.06.2015, Leipzig

Vergleich der methodischen Qualität von Publikationen Klinischer Studien zur Anwendung komplementärer versus konventioneller medizinischer Methoden in der Augenheilkunde (K)

Meeting Abstract

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  • Annika Welte - Universität Witten/Herdecke, Institut für Medizinische Biometrie und Epidemiologie, Witten
  • Jessica Hirsch - Universität Witten/Herdecke, Institut für Medizinische Biometrie und Epidemiologie, Witten
  • Frank Krummenauer - Universität Witten/Herdecke, Institut für Medizinische Biometrie und Epidemiologie, Witten

28. Internationaler Kongress der Deutschen Ophthalmochirurgen. Leipzig, 11.-13.06.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. DocPO 5.2

doi: 10.3205/15doc179, urn:nbn:de:0183-15doc1794

Published: June 9, 2015

© 2015 Welte et al.
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Fragestellung: In der Augenheilkunde wächst die Anzahl von Publikationen zur Anwendung komplementärmedizinischer Methoden. Hierbei wird vermutet, dass Klinische Studien der Komplementärmedizin besonders hohe methodische Qualität zeigen, um grundsätzlicher Diskussion entgegen treten zu können. Vor diesem Hintergrund wurde eine Evaluation der methodischen Qualität von Publikationen zu komplementären und konventionellen Methoden in der Augenheilkunde implementiert.

Material und Methoden: Es wurden 30 Studienberichte eines Systematischen Reviews zur Anwendung von komplementärmedizinischen Methoden in der Augenheilkunde in die Evaluation aufgenommen und 15 Studienberichten zu konventionellen Methoden gegenüber gestellt. Die 30 Studien zur Komplementären Medizin waren im Zeitraum 1990–2014 erschienen in Zeitschriften mit Impact-Faktoren zwischen 0 und 6 Punkten (Bezugsjahr 2014), die 15 Studien zur Konventionellen Medizin in Zeitschriften mit Impact-Faktoren zwischen 1 und 3 Punkten. Auf jede der 45 Publikationen wurde eine verkürzte Version des CONSORT-Statements angewendet, welche neun Kriterien zur statistischen Planung und Ergebnisdarstellung einer Studie beleuchtet, allem voran das Vorliegen einer belastbaren Fallzahlplanung sowie die kombinierte Angabe von Effekt- und Signifikanzmaßen in der Ergebnis-Darstellung. Die zu den 30 versus 15 Publikationen aus dem verkürzten CONSORT-Statement resultierten Scores im Wertebereich von 0–9 Punkten wurden mittels eines Wilcoxon-Tests zum Niveau 5% gegenüber gestellt.

Ergebnisse: Für die 30 Publikationen zu komplementärmedizinischen Methoden in der Augenheilkunde ergab sich ein medianer Score von 4 P (Quartilspanne 3–5 P) im verkürzten CONSORT-Statement, für die 15 Publikationen zu konventionellen Methoden ein medianer Score von 5 P (4–7 P). Es zeigte sich kein signifikanter Unterschied zwischen komplementäre versus konventionelle Methoden betreffende Publikationen (Wilcoxon p=0,056).

Schlussfolgerung: Studienpublikationen zur komplementären respektive zur konventionellen Medizin in der Augenheilkunde unterschieden sich nicht wesentlich in der methodischen Qualität die statistische Planung, Auswertung und Ergebnisdarstellung betreffend. Bedenklich ist vielmehr, dass aus beiden Versorgungssegmenten im Median jeweils nur etwa die Hälfte der sondierten Qualitäts-Indikatoren als hinreichend umgesetzt attestiert werden konnte.