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28th International Congress of German Ophthalmic Surgeons (DOC)

11.06. - 13.06.2015, Leipzig

Erste Erfahrungen mit Fluocinolonacetonid (Iluvien) in der Behandlung des diabetischen Makulaödems (K)

Meeting Abstract

  • Corina Hornischer - Universitätsklinik Leipzig, Klinik und Poliklinik für Augenheilkunde, Leipzig
  • Claudia Jochmann - Universitätsklinik Leipzig, Klinik und Poliklinik für Augenheilkunde, Leipzig
  • Peter Wiedemann - Universitätsklinik Leipzig, Klinik und Poliklinik für Augenheilkunde, Leipzig

28. Internationaler Kongress der Deutschen Ophthalmochirurgen. Leipzig, 11.-13.06.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. DocPO 4.0

doi: 10.3205/15doc170, urn:nbn:de:0183-15doc1707

Published: June 9, 2015

© 2015 Hornischer et al.
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Text

Zielsetzung: Das diabetische Makulaödem ist eine häufige Komplikation der diabetischen Retinopathie, die zu einem drastischen und unbehandelt irreversiblen Visusabfall führen kann. Ziel unserer retrospektiven Fallstudie ist es die Wirksamkeit, Wirkdauer und das okuläre Nebenwirkungsprofil eines neuen steroidhaltigen Präparates (Iluvien) anhand von in unserer Klinik behandelten Patienten zu evaluieren.

Methode: Die Akten von 22 Patienten, die zwischen September 2013 und Januar 2015 ein Iluvien-Implantat erhielten, wurden bezüglich Dicke der zentralen Netzhaut, Visus, intraokularem Druck und Linsenstatus analysiert.

Ergebnisse: In unserer Klinik wurden seit der Zulassung in 2013 insgesamt 23 Augen (22 Patienten) mit einem persistierenden diabetischen Makulaödem mit Iluvien behandelt. Das durchschnittliche Patientenalter lag bei 64 ± 10 Jahren. Vier Wochen nach Implantation zeigte sich eine deutliche Ödemreduktion von einer durchschnittlichen präoperativen Dicke der zentralen Netzhaut von 623 ± 175 µm auf 382 ± 124 µm. Bis zu 6 ± 1 Monaten nach Implantation wurde eine weitere Abnahme der zentralen Netzhautdicke bis auf durchschnittlich 355 ± 146 µm verzeichnet. Ab dem 8. Monat zeigte sich bei einzelnen Patienten ein Ödemrezidiv (3 von 8 Augen), welches eine erneute Behandlung mit einem steroidhaltigen Medikament notwendig machte. Die funktionelle Verbesserung betrug im Mittel 1 Zeile nach 4 Wochen.

11 der 23 behandelten Augen waren phak, davon entwickelten 2 (18%) im Verlauf eine visusbeeinträchtigende Katarakt. Ein Sekundärglaukom (IOD > 25 mmHg) entwickelten 8 von 23 Augen (34,8%). Der erhöhte Augendruck ließ sich bei 7 Patienten mittels antiglaukomatöser Lokaltherapie gut regulieren, bei einem Patient wurde eine operative Intervention zur Augendrucksenkung notwendig. Schwerwiegende Komplikationen wurden nicht beobachtet.

Schlussfolgerung: Fluocinolonacetonid zeigt eine gute ödemreduzierende Wirkung mit funktioneller Verbesserung, die nach unserer aktuellen Datenlage mindestens 8 Monate anhält. Das okuläre Nebenwirkungsprofil ist akzeptabel und vergleichbar mit dem von anderen auf dem Markt befindlichen steroidhaltigen Depotpräparaten (Ozurdex). Weiterhin zeichnet sich die Therapie mit einem Steroid-Präparat durch eine deutlich niedrigere Injektionsfrequenz im Vergleich zu der Therapie mit Anti-VEGF-Präparaten aus. Dies bedeutet sowohl eine erhebliche Erleichterung für die Patienten als auch eine Entlastung für das Gesundheitssystem.