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28th International Congress of German Ophthalmic Surgeons (DOC)

11.06. - 13.06.2015, Leipzig

Heads-up Chirurgie: Erste Erfahrung bei der Kataraktchirurgie (K)

Meeting Abstract

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  • Erica Paulo - Klinikum Frankfurt Höchst, Augenklinik, Frankfurt am Main

28. Internationaler Kongress der Deutschen Ophthalmochirurgen. Leipzig, 11.-13.06.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. DocWK 1.10

doi: 10.3205/15doc087, urn:nbn:de:0183-15doc0878

Published: June 9, 2015

© 2015 Paulo.
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Zielsetzung: Ziel dieser Untersuchung war es zu prüfen, ob die Heads-up Mikrochirurgie nur eine Technik für Erfahrene ist oder ob sich sogar besondere Vorteile für junge Operateuren ergeben.

Methode: Verwendet wurde das Leica Mikroskop M822 und das TrueVision System. Die optischen Parameter Auflösung und Schärfentiefe des Heads-up Verfahrens wurden gemessen und mit den Werten der traditionellen Mikrochirurgie verglichen. In einer experimentellen Studie bewältigten 20 Probanden verschiedene manipulative Aufgaben mit beiden Methoden. Die Qualität und die Dauer der Aufgaben wurden gemessen und das subjektive Empfinden der Testpersonen anhand eines Fragenbogens dokumentiert. Die eigenen klinischen Erfahrungen mit 150 Phakoemulsifikationen in der Heads-up Technik wurden mit 200 Fällen in der traditionellen Technik verglichen. Während der Heads-up Chirurgie wurde der Nutzen der digitalen Bildbearbeitung ermittelt.

Ergebnis: Die Schärfentiefe war mit den beiden Verfahren gleich. Demgegenüber war die Auflösung mit dem Heads-up Verfahren um 21% bis 37% geringer. Die Heads-up Technik wurde hinsichtlich Ergonomie und Bildauflösung signifikant bevorzugt. In Bezug auf die Bewertungen einfacheres und schnelleres Arbeiten gab es keinen signifikanten Unterschied. Mit Heads-up wurden in einer Aufgabe signifikant weniger Fehler gemacht. Die Kataraktoperation konnte von der Autorin in kurzer Zeit in Heads-up erlernt werden. Nach einigen Fällen gab es im Bezug auf Schnelligkeit und Präzision keinen Unterschied zur traditionellen Technik. Als besonderer Vorteil für den noch Auszubildenden war die exakte Kontrolle durch den erfahrenen Operateur. Da sich die Akkommodationsfähigkeit der Operateurin nicht nachteilig auswirken konnte, war für beide ein identisches Bild auf dem großen Monitor zu sehen. Experimentell ließ sich die Lichteinstellung am Mikroskop reduzieren, ohne dass es dadurch zu einer signifikanten Zunahme des digitalen Rauschens kam. Die digitale Bildbearbeitung war in 1/3 der Fälle vorteilhaft.

Schlussfolgerung: Das Heads-up Verfahren kann in kurzer Zeit erlernt werden und könnte zukünftig auch bei der Ausbildung von Operateuren eine Rolle spielen. Darüber hinaus ermöglicht das neue Verfahren durch digitale Bildbearbeitung erstmals eine Aufhellung des abgebildeten Operationsfeldes, ohne dass die Netzhaut einer zusätzlichen Lichtbelastung ausgesetzt werden muss.