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28th International Congress of German Ophthalmic Surgeons (DOC)

11.06. - 13.06.2015, Leipzig

Vergleich zweier teilstreckenfähiger optischer Biometer (Zeiss IOLMaster 700 und Haag-streit Lenstar LS900) (K)

Meeting Abstract

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  • Peter Hoffmann - Augen- & Laserklinik, Castrop-Rauxel
  • Melanie Abraham - Augen- & Laserklinik, Castrop-Rauxel

28. Internationaler Kongress der Deutschen Ophthalmochirurgen. Leipzig, 11.-13.06.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. DocWK 1.3

doi: 10.3205/15doc080, urn:nbn:de:0183-15doc0808

Published: June 9, 2015

© 2015 Hoffmann et al.
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Zielsetzung: Überprüfung der Differenzen der mit beiden Geräten generierten Datensätze für die IOL-Berechnung. Der IOLMaster 700 misst die Teilstrecken des optischen Pfades per OCT, der Lenstar per OLCR.

Methode: 222 konsekutive Katarakt-Augen wurden mit beiden Geräten vermessen (fortlaufende Studie). Deskriptive Statistik wurde für folgende Parameter angewandt: Achslänge, Hornhautdicke, interne Vorderkammertiefe, Linsendicke. Abgeleitete Werte wie Astigmatismus und Linsenäquatorposition wurden getrennt analysiert.

Ergebnis: Die Quote an nicht messbaren Augen (Achsenlänge) aufgrund dichter Medientrübungen betrug in dieser Kohorte 0,4% für den IOLMaster 700 und 3,6% für den Lenstar (Fisher’s test P<0,05). Die mittlere absolute Differenz und deren Standardabweichung zwischen den Geräten betrug +0,01 ± 0,02 mm für die Achsenlänge, –0,005 ± 0,007 mm für die Pachymetrie, –0,01 ± 0,05 mm für die Hornhautradien, +0,02 ± 0,03 mm für die Vorderkammertiefe, –0,02 ± 0,04 mm für die Linsendicke. Der astigmatische Differenzvektor betrug im Mittel 0,40 ± 0,30 cyl dpt. Fehlerfortpflanzungsanalyse zeigt für eine mittels Raytracing berechnete IOL folgende Anteile der verschiedenen Parameter an der Brechkraftdifferenz: Achslänge 12%, Hornhautradien 64%, Vorderkammertiefe mit Linsendicke 24%.

Schlussfolgerung: Bei den relevanten Parametern Achslänge, Hornhautradien, Vorderkammertiefe und Linsendicke sind keine systematischen Unterschiede feststellbar. Die stochastischen Differenzen bei den optischen gemessenen Werten sind extrem klein und die Korrelationskoeffizienten phänomenal hoch. Die Hornhautradien haben eine deutlich größere stochastische Differenz; dies gilt vor allem für deren Differenz (Hornhautastigmatismus). Bezogen auf eine IOL-Berechnung macht die Keratometrie den mit Abstand größten Einzelfehler aus. Der gemessene Astigmatismus schwankt mit 0,4 dpt im üblichen Rahmen, es ist jedoch zu berücksichtigen, dass hier 5% aller Messwerte um ≥1 dpt voneinander abweichen. In der klinischen Praxis sind alle Messwerte aufgrund der fehlenden systematischen Differenzen frei austauschbar.