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28th International Congress of German Ophthalmic Surgeons (DOC)

11.06. - 13.06.2015, Leipzig

Ein mechanisches Augenmodell zur Simulation eines pseudophaken Auges (P2)

Meeting Abstract

  • Elisabet Rank - Fraunhofer Institut IOF, Angewandte Optik und Feinmechanik, Jena
  • Lukas Traxler - FH Technikum Wien, Wien, Österreich
  • Natascha Bayer - FH Technikum Wien, Wien, Österreich
  • Sylvio Krause - Fraunhofer Institut IOF, Angewandte Optik und Feinmechanik, Jena
  • Andreas Drauschke - FH Technikum Wien, Wien, Österreich
  • Erik Beckert - Fraunhofer Institut IOF, Angewandte Optik und Feinmechanik, Jena

28. Internationaler Kongress der Deutschen Ophthalmochirurgen. Leipzig, 11.-13.06.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. DocWK 1.2

doi: 10.3205/15doc079, urn:nbn:de:0183-15doc0797

Published: June 9, 2015

© 2015 Rank et al.
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Die große Auswahl von am Markt erhältlichen Intraokularlinsen (IOL) ermöglicht dem Ophthalmologen eine patienten-individuelle Selektion der zu implantierenden Linse. Aufgrund der vielen Alternativen fällt die Entscheidung für ein Linsenmodell jedoch schwer. Implantierte Linsen, deren Patienten-Zufriedenheit überwiegend positiv ausgefallen sind, werden deshalb bevorzugt implantiert. Neue IOL-Modelle hingegen müssen in vereinfachten Prüfsystemen auf ihre Abbildungsqualität geprüft werden. Da eine mögliche Fehlstellung der IOL im Kapselsack nur selten berücksichtigt wird, geben Ergebnisse solcher Messungen lediglich eine Aussage über die Verhältnisse im Idealfall. Ein neuartiges, physiologisch angenähertes Augenmodell, in dem verschiedene Qualitätskriterien gemessen werden können, soll helfen, das optische Verhalten von Intraokularlinsen in realen Implantationssituationen vorherzusagen. Das optische Design des mechanischen Augenmodells basiert auf den numerischen Erkenntnissen von Liou und Brennan. Ein Aufbau im Maßstab von 1:1 simuliert realistische Verhältnisse im Augenmodell. Eine PMMA – Linse repräsentiert die Kornea, Pupillen verschiedener Größe können je nach Messanforderung eingesetzt werden. Eine automatisierte Manipulation der Linsenstellung mittels einer Verschiebe- und Kippeinheit ermöglicht die Simulation einer möglichen Fehlstellung der Linse im Auge. Eine Weißlichtquelle simuliert Tages-Mischlicht, die Verwendung verschiedener Lichtfilter erlaubt eine Untersuchung der Sicht in definierten Lichtverhältnissen, zum Beispiel in Randbereichen des sichtbaren Lichts. Der Anwender kann Messungen von Modulationsübertragungsfunktion (MTF), der Punktspreizfunktion (PSF) und der chromatischen Aberration (CA) durchführen sowie der Brechwerte bestimmen und eine Echtzeit-Verbildlichung einer alltäglichen Situation über eine eigenes entwickelte Software berechnen lassen. Untersuchungen der Abbildungsqualität in verschiedenen IOL-Positionen haben eine signifikante Abhängigkeit der optischen Bildqualität in Bezug auf die Dezentrierung ergeben. Eine Reduktion der Bildqualität durch Verkippung der Linse konnte nicht signifikant festgestellt werden. Um den Einfluss einer möglichen Fehlstellung der Linse genauer zu untersuchen, soll in Zukunft zusätzlich eine Wellenfrontanalyse implementiert werden. Eine Projektionsoptik im 4-f-Aufbau wird es darüber hinaus erlauben, physikalische Ergebnisse der Bildqualität mit der subjektiven Bildwahrnehmung des Betrachters zu vergleichen.