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28th International Congress of German Ophthalmic Surgeons (DOC)

11.06. - 13.06.2015, Leipzig

Zur Entdeckung der Cocain-Anästhesie durch Carl Koller – aus seinem Nachlass

Meeting Abstract

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  • Michael Goerig - Klinik für Anästhesiologie, Universitätsklinikum, Hamburg

28. Internationaler Kongress der Deutschen Ophthalmochirurgen. Leipzig, 11.-13.06.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. DocAS 1.5

doi: 10.3205/15doc038, urn:nbn:de:0183-15doc0385

Published: June 9, 2015

© 2015 Goerig.
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Die Geschichte der Lokalanästhesie beginnt im Jahre 1884, als der Wiener Arzt Carl Koller die anästhetische Eigenschaft des Kokains entdeckte [1]. Nachdem er die sich hieraus ergebenden Möglichkeiten für schmerzloses Operieren erkannt hatte, untersuchte er das Kokain eingehend hinsichtlich dieser Fragestellung und führte an verschiedenen Tierspezies, in Selbst-versuchen und an Kollegen umfangreiche Versuche durch, die er detailliert dokumentierte. Koller erwähnte in seinen wenigen Publikationen zur Kokainentdeckung diese Aufzeichnungen, berichtete aber niemals eingehender über diese handschriftlichen Notizen [2]. Nach Kollers Tod verblieben sie lange Zeit im Familienbesitz, bis sie Mitte der 1970er Jahre von seiner Tochter Hortense Becker-Koller der Library des Kongresses in Washington zum Verbleib übergeben wurden. Der Vortragende konnte sie dort kürzlich lokalisieren und einsehen. Kollers handschriftliche Aufzeichnungen belegen, dass er ein überaus genauer Beobachter und exakt arbeitender Wissenschaftler gewesen war, der nach der Entdeckung der anästhetischen Eigenschaft des Kokains zielgerichtet die weiteren Anwendungsmöglichkeiten der schmerz-nehmenden Substanz untersucht hat. Einige seiner Aufzeichnungen zu dieser Entdeckung werden ebenso wie der Schriftverkehr mit Kollegen, die diese Auffindung für sich reklamierten, vorgestellt.


Literatur

1.
Koller, K. Ueber die Verwendung des Cocains zur Anaesthesierung am Auge. Wien Med Wochenschr. 1884; 43:1276
2.
Koller. Anesth Analg. 1928 Jan-Feb;9