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JA: Wenn irgendwie möglich, kombiniert operieren!
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Published: | June 9, 2015 |
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Die Prävalenz sowohl der Katarakt als auch des Glaukoms steigen mit zunehmendem Alter deutlich an. Eine Komorbidität ist folglich eher die Regel als die Ausnahme. Die chirurgische Behandlung des progredienten Glaukoms ist oft eine Herausforderung für Arzt und Patient und erfordert nicht selten mehrere operative Eingriffe.
Insbesondere in den letzten Jahren sind die Möglichkeiten der minimal-invasiven Glaukomchirurgie weiterentwickelt worden. Diese Eingriffe (iStent®, CyPass®, Hydrus®, Trabectome® etc.) bieten den klaren Vorteil der Kombinierbarkeit mit der Katarakt-Chirurgie, da sie keinen zusätzlichen chirurgischen Zugang erfordern, die Operationsdauer nur unwesentlich verlängern und keine additive Anästhesie benötigen. Die erreichte Senkung des Augeninnendruckes ist für diese Art der Glaukomchirurgie, wenn kombiniert mit der Phakoemulsifikation durchgeführt, der alleinigen Chirurgie überlegen. Der Zieldruck dieser nicht fistulierenden, minimal-invasiven Glaukomchirurgie liegt im Mittel um 16–18 mmHg, ein Zieldruck für frühe bis moderate Glaukomstadien.
Auch die Kombination der ab-externo Trabekelwerkschirurgie mittels Kanaloplastik zeigt für die kombinierte Chirurgie eine überlegene Augendrucksenkung. Der erreichbare Zieldruck liegt hierfür in der Literatur im Mittel um 14 mmHg.
Die Kombination der Kataraktchirurgie mit der fistulierenden Glaukomchirurgie wird immer wieder kontrovers diskutiert und stellt möglicherweise eine Ausnahme dar, da hier für die kombinierte Chirurgie die Datenlage ein schlechteres Überleben des Filterkissens trotz einer intensiveren Nachsorge nicht ausschliessen lässt.