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28th International Congress of German Ophthalmic Surgeons (DOC)

11.06. - 13.06.2015, Leipzig

RIDLEY LECTURE: Dynamische Akkomodation von IOL – was bewegt sich wirklich?

Meeting Abstract

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  • Gerd U. Auffarth - Universitätsklinik Heidelberg, Direktor der Augenklinik, Heidelberg

28. Internationaler Kongress der Deutschen Ophthalmochirurgen. Leipzig, 11.-13.06.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. DocH 5.6

doi: 10.3205/15doc014, urn:nbn:de:0183-15doc0143

Published: June 9, 2015

© 2015 Auffarth.
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Zielsetzung: Der Verlust der Akkommodation, sprich der Flexibilität der Linse im Alter ist ein Vorgang, der praktisch jeden Menschen betrifft. Die Presbyopie setzt in der Regel zwischen 40. und 50. Lebensjahr ein und führt zu einem Verlust der Akkommodationsfähigkeit, die das Tragen von Lesebrillen notwendig macht. Schon vor 30 Jahren war es Ziel der Augenheilkunde, im Rahmen einer Grauen Star-Operation die Augenlinse zu ersetzen. Das Idealbild wäre eine Kunstlinse, die auch die Akkommodation des Auges wieder herstellen könnte. Ein Kompromiss, der sehr erfolgreich angewandt wurde, sind multifokale Linsen, die heutzutage eine große Diversifizierung erreicht haben.

Methode: Erste Versuche von Intraokularlinsen, die sich im Kapselsack bewegen, liegen auch schon viele Jahre zurück. So genannte Einzeloptiklinsen, die mit speziellen Haptiken versehen waren, die im Rahmen einer sog. Sollknickstelle beim Akkommodationsvorgang ein Nachvorneschieben der Linse (anterior shift pricipal) hervorrufen, waren nicht erfolgreich, bzw. geprägt durch eine sog. Pseudoakkommodation, die keine wirkliche Refraktionsänderung sondern nur eine gewisse Verbesserung der Tiefenschärfe hervorbrachten. Hiervon gibt es eine Vielzahl von Linsen, die ausgiebig untersucht worden sind.

Ergebnisse: Weitere Prinzipien beruhen auf der Kombination von Linsensystemen, die gegeneinander verschoben werden. Eine Kombination von Plus- und Minuslinsen können im sog. dualen System mit deutlich geringeren Bewegungswerten zu deutlicheren Refraktionsveränderungen führen. Hier ist insbesondere die sog. Synchrony Dualoptik Intraokularlinse zu erwähnen, bei denen Refraktionsänderungen bis zu 2 Dioptrien beschrieben wurden.

Das Grundproblem ist jedoch auch hier, dass diese Effekte sich relativ schnell erschöpfen und gemessene Bewegungen nicht immer mit einer entsprechenden Refraktionsänderung einhergehen.

Schlussfolgerung: Neuere Konzepte greifen eher das Prinzip der Veränderung der Brechkraft durch Veränderung der Kurvatur der Linse auf. Hier gibt es einige neue interessante Ansätze. Die Kombination von unterschiedlichen Linsenmaterialien und unterschiedlichen refraktiven Indizes stellen eine weitere Möglichkeit dar, bei Implantaten eine gewisse Tiefenschärfe und Refraktionsänderungsmöglichkeiten hervorzurufen.