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27th International Congress of German Ophthalmic Surgeons

15. to 17.05.2014, Nürnberg

Papillendiagnostik mit dem HRT und dem OCT

Meeting Abstract

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  • Christiane Woldt - Neuenhaus

27. Internationaler Kongress der Deutschen Ophthalmochirurgen. Nürnberg, 15.-17.05.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocO 3.3

doi: 10.3205/14doc057, urn:nbn:de:0183-14doc0570

Published: May 5, 2014

© 2014 Woldt.
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Mit der Erkenntnis, dass der erhöhte Augeninnendruck zwar ein wichtiger Risikofaktor, nicht aber der einzig entscheidende Parameter bei Entstehung und Verlauf des Glaukoms ist, hat die Beurteilung von Papille und retinaler Nervenfaserschicht zunehmende Bedeutung gewonnen. Die Papille wird in der täglichen Routine mittels Ophthalmoskopie beurteilt, was einfach und schnell durchführbar, aber kaum quantifizierbar und stark untersucherabhängig ist. Eine Alternative hierzu bietet die Papillenfotografie, die aber aufgrund des hierfür nötigen technischen und zeitlichen Aufwands im Praxisalltag problematisch ist.

Daher rücken zunehmend Verfahren in den Vordergrund, die eine schnelle, zuverlässige, quantifizierbare und im Verlauf vergleichbare Beurteilung der Papille und der peripapillären Nervenfaserschicht ermöglichen. Goldstandard hierfür ist seit vielen Jahren der Heidelberg Retina Tomograph (HRT). In letzter Zeit gewinnt aber auch die Optische Kohärenztomographie (OCT) zunehmend an Verbreitung und Bedeutung.

Sowohl die HRT- als auch die OCT-Untersuchung lassen sich im allgemeinen ohne Pupillenerweiterung durchführen und erlauben eine untersucherunabhängige quantitative Beurteilung von Papille und peripapillärer Nervenfaserschicht. Integrierte statistische Auswertungsmodule erleichtern die Interpretation der Untersuchungsergebnisse. Studien haben gezeigt, dass glaukomatöse Schäden sowohl mittels HRT als auch OCT schon erfasst werden können, bevor entsprechende Gesichtsfeldausfälle vorliegen. Somit kann ein wertvoller Zeitvorsprung in der Glaukomtherapie gewonnen werden. Zwischen HRT und OCT gibt es jedoch auch entscheidende technische und inhaltliche Unterschiede. Während der HRT ein Oberflächenprofil von Papille und peripapillärer Netzhaut ermittelt, ohne die Qualität der Strukturen zu beurteilen, misst der OCT die Nervenfaserschichtdicke. Die Zielstruktur des HRT ist in erster Linie die Papille, die des OCT die peripapilläre Netzhaut. Beide Methoden führen somit zu objektiven, jedoch nicht direkt miteinander vergleichbaren Messergebnissen. Für die Verlaufskontrolle des Glaukoms war der HRT bisher dem OCT überlegen, weil eine integrierte Software im HRT die Beurteilung von Veränderungen im zeitlichen Verlauf erheblich erleichtert. Inzwischen wurden aber entsprechende Module auch für den OCT entwickelt, so dass in Zukunft auch mit dem OCT eine verläßliche Verlaufsbeurteilung möglich sein wird.