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26th International Congress of German Ophthalmic Surgeons

13. to 15.06.2013, Nürnberg

Inter-Observer-Reliabilität einer OCT-basierten respektive einer OCT/FLA-basierten Entscheidungsfindung zu Injektionszyklen mit einem VEGF-Inhibitor bei feuchter AMD (K)

Meeting Abstract

  • Thulasi Kirupanathan - Universität Witten/Herdecke, Institut für Medizinische Biometrie und Epidemiologie, Witten
  • Cay-Christian Lösche - Augenklinik Mülheim/Ruhr, Mülheim/Ruhr
  • Jessica Hirsch - Universität Witten/Herdecke, Institut für Medizinische Biometrie und Epidemiologie, Witten
  • Barbara Schmidt - Augenklinik Mülheim/Ruhr, Mülheim/Ruhr
  • Klaus-Martin Sell - Augenklinik Mülheim/Ruhr, Mülheim/Ruhr
  • Wolfgang Strunk - Augenklinik Mülheim/Ruhr, Mülheim/Ruhr
  • Frank Krummenauer - Universität Witten/Herdecke, Institut für Medizinische Biometrie und Epidemiologie, Witten

26. Internationaler Kongress der Deutschen Ophthalmochirurgen. Nürnberg, 13.-15.06.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. DocePO 3.3

doi: 10.3205/13doc196, urn:nbn:de:0183-13doc1969

Published: October 18, 2013

© 2013 Kirupanathan et al.
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Fragestellung: Die Entscheidung zur Einleitung eines Injektionszyklus mit einem VEGF-Inhibitor bei feuchter Makula-Degeneration nutzt bildgebende Diagnostik und erfolgt somit Befunder-abhängig. Ziel dieser Reliabilitätsstudie war es daher, anhand unabhängiger Befunde dreier Fachärzte für Augenheilkunde zu ermitteln, ob eine OCT-gestützte Therapieführung ohne respektive mit Information aus einem FLA reproduzierbare Entscheidungen über die Notwendigkeit eines Injektionszyklus liefert.

Methodik: Primärer Endpunkt war die Entscheidung zur Einleitung eines Injektionszyklus. Dazu wurden prospektiv für 139 Patienten jeweils ein OCT und ein FLA angefertigt. Drei parallele Befunder mit Facharzt-Status haben dann unabhängig voneinander die OCT-Aufnahmen der 139 Patienten bewertet und die individuelle Entscheidung zur Einleitung eines Injektionszyklus getroffen. Danach haben die Befunder wieder unabhängig voneinander die gleiche Entscheidung für diese 139 Patienten unter zusätzlicher Kenntnisgabe des FLA gefällt. Zwischen den drei Befundern wurde die paarweise Übereinstimmung sowohl für deren alleinig OCT-basierte als auch deren kombiniert OCT/FLA-basierte Entscheidungen jeweils mittels Cohen’s kappa nebst lokalem 95%-Konfidenzintervall geschätzt.

Ergebnisse: Für die alleinig OCT-basierten Entscheidungen ergaben sich paarweise kappa-Maße zwischen den parallelen Befundern von 99–100%, ebenso für die aus kombinierter Information von OCT und FLA erwachsenen parallelen Entscheidungen. Zwischen den Befundern zeigten sich auf Basis des OCT paarweise abweichende Entscheidungen bei maximal 1% der 139 parallelen Befunde, ebenso auch auf Basis der kombiniert OCT/FLA-gestützten Befunde. Dabei hat das FLA für jeden der drei Fachärzte in 4% der 139 befundeten Fälle eine für Entscheidung und Therapieführung relevante Zusatzinformation gegenüber dem OCT geboten.

Schlussfolgerung: Es zeigte sich zwischen drei Fachärzten eine sehr hohe Übereinstimmung sowohl der alleinig OCT- als auch der kombiniert OCT / FLA-basierten Entscheidungsfindung zur Einleitung eines Injektionszyklus mit einem VEGF-Hemmer bei feuchter Makula-Degeneration. Die alleinig OCT-basierte Therapieführung bei feuchter Makuladegeneration muss aber trotz ihrer hohen inter-observer-Reliabilität kritisch hinterfragt werden, da für alle Fachärzte das FLA in 4% der befundeten Fälle eine für die Therapieführung relevante Mehrinformation bedingte.