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26th International Congress of German Ophthalmic Surgeons

13. to 15.06.2013, Nürnberg

Mut zum Tattoo bei photischen Störungen nach Nd:YAG Iridotomie(n) (K)

Meeting Abstract

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  • Eva-Maria Faschinger - Landeskrankenhaus Bruck, Augenabteilung, Bruck/Mur, Österreich
  • Christoph Faschinger - Medizinische Universität, Universitäts-Augenklinik, Graz, Österreich

26. Internationaler Kongress der Deutschen Ophthalmochirurgen. Nürnberg, 13.-15.06.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. DocePO 2.1

doi: 10.3205/13doc186, urn:nbn:de:0183-13doc1869

Published: October 18, 2013

© 2013 Faschinger et al.
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Zielsetzung: Je nach Lage und Anzahl der Öffnungen klagen einige PatientInnen nach Nd:YAG Iridotomie(n) über photische Störungen wie vertikale und horizontale Balken („wie alte Zentralheizung“) oder Streifen, besonders bei Gegenlicht. Sie werden durch den prismatischen Effekt des Tränenfilms bewirkt. Eine korneale Tätowierung über dem Kolobom kann Wunder wirken – haben Sie Mut dazu!

Methode: Ein 41-jähriger Patient klagte über wiederkehrende Sehstörungen wie Regenbogenringe und Grauschleier am rechten, funktionell einzigen Auge. Das linke Auge hatte eine zentrale chorioretinale Narbe nach einer angeborenen Toxoplasmoseinfektion und ein Zustand nach 2xliger Schieloperation. Rechts wurden wegen eines höheren Astigmatismus 15 Jahre lang Kontaktlinsen getragen, dann aber nicht mehr vertragen. Der Kammerwinkel war plateauiristypisch verändert, der Augendruck 33 mmHg. Zur Behebung des intermittierend auftretenden Pupillarblocks wurden 2 kleine Nd:YAG Iridotomien bei 10 und 12 Uhr durchgeführt.

Ergebnis: Bald nach den Iridotomien klagte der Patient über massive Sehstörungen, wie Balken und Streifen, die er vorher in dieser Art (als Monokulus) nie wahrgenommen hatte und die seine Lebensqualität enorm beeinträchtigten, Tag für Tag. Es wurde eine Irisprintlinse versucht: wenig Erfolg, da nicht gut tolerierbar. Der Patient wünschte eine operative Vernähung der Kolobome. Aus kammerwasser-strömungstechnischen Gründen wurde aber nur 1 Iridotomie, jene bei 10 Uhr (lidkantennahe), vernäht: nur sehr geringe Besserung. Dann entschlossen wir uns, in eine kleine Hornhautstromatasche etwas schwarzen Farbstoff (Eternal Ink, Brighton, USA), gekauft von einem Tattoostudio, zu geben. Augenblicklich war der Patient beschwerdefrei und glücklich.

Schlussfolgerung: Nach Ausschöpfen der wenigen konservativen Möglichkeiten, um die photischen Störungen nach Nd:YAG Iridotomie zu minimieren (farbige Kontaktlinse, Alpha-antagonistische Augentropfen), kann eine Färbung der Hornhaut als sehr einfacher Eingriff gute Ergebnisse liefern.