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26th International Congress of German Ophthalmic Surgeons

13. to 15.06.2013, Nürnberg

Wirklich gute Übereinstimmung zwischen iCare®-Rebound- und Goldmann-Applanations-Tonometrie? Ergebnisse eines Systematic Review zum Zeitraum 2005–2012 (K)

Meeting Abstract

  • Despoina Sagri - Augenklinik Mülheim/Ruhr, Mülheim/Ruhr
  • Birgit-Bettina Bestges - Augenklinik Mülheim/Ruhr, Mülheim/Ruhr
  • Cay-Christian Lösche - Augenklinik Mülheim/Ruhr, Mülheim/Ruhr
  • Frank Krummenauer - Universität Witten/Herdecke, Institut für Medizinische Biometrie und Epidemiologie, Witten

26. Internationaler Kongress der Deutschen Ophthalmochirurgen. Nürnberg, 13.-15.06.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. DocePO 1.8

doi: 10.3205/13doc184, urn:nbn:de:0183-13doc1842

Published: October 18, 2013

© 2013 Sagri et al.
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Fragestellung: Nach Einführung im Jahr 2005 fand die iCare®-Rebound-Tonometrie schnell hohe Verbreitung nicht zuletzt aufgrund zeitnah publizierter Diagnosestudien, welche eine hohe Übereinstimmung mit der Goldmann-Tonometrie als Referenz attestierten. Ziel dieses Systematic Review war es, die bisher verfügbare Literatur zu Konkordanz-Bewertungen zwischen iCare®-Rebound- und Goldmann-Applanations-Tonometrie zusammen zu führen.

Methodik: Mittels PubMed wurde zum Zeitraum 2005–2012 eine Recherche zu Publikationen des angloamerikanischen und deutschen Sprachraumes zu intraindividuellen Vergleichen der Tonometrien vorgenommen. Primärer Endpunkt des Review war die berichtete intraindividuelle IOD-Abweichung [mmHg] zwischen den Geräten; Angaben zum primären Endpunkt wurden aggregiert als „mittlere Abweichung < +/- 1.5 mmHg“ sowie „Anteil [%] der iCare-Messungen mit Abweichung > +/- 3 mmHg“. Eingeschlossen werden konnten 23 publizierte Konkordanz-Bewertungen, davon 9 im Erscheinungszeitraum 2009–2012. Analysierte Fallzahlen rangierten dabei zwischen 45 und 445 Augen; 13 der 23 Studien berichteten Ergebnisse zu mehr als 100 Augen. 3 der 23 Studien schlossen nur augengesunde Probanden ein.

Ergebnisse: Es wurden in allen Studien Kennwerte zur intraindividuellen Abweichung der IOD-Messergebnisse gemacht, 6 der 23 Studien berichteten eine mittlere Abweichung um mehr als +/- 1.5 mmHg (drei dieser Studien wurden 2009–2012 publiziert). Nur 9 der 23 Studien berichteten Angaben zur Häufigkeit intraindividueller Abweichungen um mehr als +/- 3 mmHg: Der berichtete Anteil betrug in 6 Studien >20% (maximal 37%), wobei die höheren Anteile aus Studien an Patienten mit tendentiell hohem Ausgangs-IOD laut Referenzmessung erwuchsen. Nur 13 der 23 Studien berichteten die IOD-Abweichungen zwischen iCare®- und Goldmann-Tonometrie unter Korrektur für die individuelle Hornhautdicke der Patienten.

Schlussfolgerung: Derzeit kann aus der Literatur keine Austauschbarkeit von iCare®-Rebound- und Goldmann-Applanations-Tonometrie abgeleitet werden. Während die Mehrheit der publizierten Studien für Screening-Zwecke eine hinreichende Übereinstimmung folgerte, wurde bei Bedarf an genauen IOD-Messungen von der Verwendung des iCare® eher abgeraten.