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Eignung von Keratometern und Topographen für die IOL-Berechnung
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Published: | October 18, 2013 |
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Zielsetzung: Für die Brechkraftberechnung einer Intraokularlinse ist die Kenntnis der Hornhautbrechkraft nötig. Diese wird üblicherweise aus den Vorderflächenradien abgeschätzt. Wir haben untersucht, ob es zwischen handelsüblichen Geräten relevante Unterschiede bezüglich der Eignung zur IOL-Berechnung von Sphäre und Zylinder gibt.
Methode: Im Rahmen der Dokumentation der Katarakt-Operationen mit dem Femtosekundenlaser (n=218) wurde routinemäßig das Auge mit dem Zeiss IOLMaster, Haag-Streit Lenstar, Tomey TMS5 und Oculus Pentacam HiRes untersucht. Die Differenzen der gemessenen Vorderflächenradien sowie die Differenzen des kornealen Astigmatismus wurden statistisch untersucht. Zusätzlich wurde der Vorhersagefehler der eingesetzten IOL mit den gemessenen HH-Radien aller Geräte berechnet.
Ergebnis: Die unsystematischen Brechkraftdifferenzen der Messungen mit IOLMaster, Lenstar und TMS5 sind nahezu gleich und liegen in der Größenordnung von 0.15 dpt. Die unsystematischen Differenzen der Pentacam zu allen anderen Geräten sind etwa doppelt so groß und liegen bei 0.31 dpt.
Der Differenzvektor des kornealen Astigmatismus ist zwischen den erstgenannten Geräten bei 0.35–0.41 dpt, zwischen Pentacam und allen anderen Geräten >0.8 dpt.
Bei der Bestimmung des Vorhersagefehlers (Holladay-Formel) zeigte sich, daß HH-Radien von IOLMaster, Lenstar und TMS5 zu einem mittleren Vorhersagefehler von 0.33–0.34 dpt führen, Pentacam-Radien jedoch 0.39 dpt.
Schlussfolgerung: Die Pentacam ist ein wertvolles diagnostisches Werkzeug. Jedoch lässt die Präzision der Hornhautradienmessung zu wünschen übrig. Werden diese für die IOL-Berechnung eingesetzt, ist mit einer Verschlechterung der Genauigkeit sowohl bei der Sphäre (IOL-Brechkraft) als auch beim Zylinder (torische Linse) zu rechnen.