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26th International Congress of German Ophthalmic Surgeons

13. to 15.06.2013, Nürnberg

Trabekulektomie ohne Tenonzysten I: Operation und Ergebnisse (K)

Meeting Abstract

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  • Natascha Graf - Augenklinik Herzog Carl Theodor, Praxis Prof. Riedel und Kollegen, München

26. Internationaler Kongress der Deutschen Ophthalmochirurgen. Nürnberg, 13.-15.06.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. DocWK 2.1

doi: 10.3205/13doc094, urn:nbn:de:0183-13doc0945

Published: October 18, 2013

© 2013 Graf.
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Zielsetzung: Prospektive Befunderfassung nach limbus-basaler Trabekul- ektomie (TE) mit Mitomycin C ohne postoperative Anwendung von Metaboliten.

Methode: Bei 246 konsekutiven TEn (incl. Phakotrabekulektomien (n=152) und Re-TEn (n=35)) im Zeitraum eines Jahres wurden die Verläufe und Befunde bis mind. 2 Jahre nach der TE detailliert erfasst in Anlehnung an die Würzburger Klassifikation (WBCS). Die Operation erfolgte mit ausgiebiger Tenonresektion über 4–5 Uhrzeiten incl. deren Limbusansatz über mind. 2 und Unterminieren der Bindehaut über 5–6 Uhrzeiten. Mitomycin C wurde 0,3%ig bei variabler Expositionszeit am Ende der Op appliziert. Die intraoperative Druckeinstellung erfolgte mit Hilfe des Schiötz-Tonometers. Die postop. Wundmodulation erfolgte ausschließlich durch steroidhaltige Augentropfen und Laser-Suturolysen.

Ergebnis: Bei der 2-Jahres-Kontrolle nach 27±5 Monaten lag der Druck bei 11,7±4,1 mmHg mit 0,3 Antiglaukomatosa (AG) und einem WBCS von 11,2± 1,2. Einen Augeninnendruck ≤18 mmHg hatten 95% (77% ohne AG), ≤15 mmHg 84% (71%), ≤12 mmHg 61% (55%) und < 7 mmHg 9% (n=19 ohne Hypotoniezeichen). Aufgeschlüsselt nach Ersteingriff (n=187), Re-OP (n=31) und Dritteingriff (n=3) lagen die Augendruckwerte bei 11,6±4,0, 12,6±5,0 und 12,0±2,0, mit 0,24, 0,62 und 0,66 Antiglaukomatosa respektive. Den Zieldruck (20% Senkung und ≤21 mmHg bei milden Gesichtsfeldausfällen, 30% und ≤18 mmHg bei moderaten, 40% und ≤15 mmHg bei fortgeschrittenen Ausfällen) erreicht haben 76% (Ersteingriffe 78%, Re-Ops 68%, Dritteingriffe 67%).

Die Sickerkissen waren überwiegend diffus mit einer Ausbreitung ≥3 Stunden um die Cornea in 90%, ≥6 Stunden in 71% und umlaufend in 30%. Die Größe der avaskulären Zone betrug 1,8 Skleradeckelgrößen (4x4 mm)±1,5 mit dünnen zystischen Anteilen bei 56% der Augen in einer Größe von 0,6 Skleradeckelgrößen ±0,75. 1 Sickerkissen zeigte spontan ein diffuses Durchsickern von Kammerwasser, 7 nur auf Druck. Nur bei 3% aller Sickerkissen war die angrenzende Bindehaut verstärkt vaskularisiert.

Komplikationen: malignes Glaukom (3), frühe postop. Fadennachlegung wegen Leckage (3), späte Revisionen wegen Hypotonie (5, davon 2 wegen Leckage), wegen Irisprolaps (1), Endophthalmitis (2) Re-OP (2) CPC (5) Ptosis-Op (1), Ablatio (1).

Schlussfolgerung: Mit der beschriebenen Operationsmethode kann die postoperative Vernarbung der Bindehaut weitgehend verhindert werden.