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26th International Congress of German Ophthalmic Surgeons

13. to 15.06.2013, Nürnberg

Femtosekundenlaser – pro und contra

Meeting Abstract

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  • Rainer Wiltfang - München

26. Internationaler Kongress der Deutschen Ophthalmochirurgen. Nürnberg, 13.-15.06.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. DocO 8.2

doi: 10.3205/13doc079, urn:nbn:de:0183-13doc0797

Published: October 18, 2013

© 2013 Wiltfang.
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Der Femtosekundenlaser hat in den letzten Jahren immer weiter an Bedeutung zugenommen und wird mittlerweile routinemäßig in der modernen Ophtalmochirurgie in den verschiedensten Bereichen eingesetzt. Die Vorteile der präzisen Schnitte, der planbaren Schnittdicken mit einer sehr geringen Standardabweichung, die kurze Behandlungszeit und, je nach Femtosekundenlaser, die schmerzfreie und sanfte Durchführung der OP, haben die klassischen Microkeratome fast völlig verdrängt. Neben dem Einsatz als „Keratomersatz“ nutzen wir die derzeitigen Femtosekundenlaser, um Fehlsichtigkeiten ausschließlich mit dieser Technik zu korrigieren. Das sogenannte ReLEx/SmiLE Verfahren unterscheidet sich von einer „klassischen“ Laserkorrektur darin, dass das zu entfernende Gewebe nicht mittels eines Excimerlasers verdampft wird, sondern mit zwei übereinander liegenden Schnitten definiert und dann als „Lentikel“ in einem Block entfernt wird. Der Vorteil soll zum Einen in der besseren Vorhersagbarkeit des Ergebnisses liegen, da weniger äußere Einflüsse während des Laservorganges greifen können, und zum Anderen in der höheren Stabilität der Hornhaut, da der Lentikel von der Seite, ohne Eröffnung der Hornhautoberfläche, entfernt wird. Der Femtosekundenlaser bietet darüber hinaus noch eine Vielzahl von weiteren Möglichkeiten, chirurgische Eingriffe an der Hornhaut durchzuführen. Als Beispiele hierfür können wir die Präparation von Kanälen in der Hornhaut, zum anschließenden Implantieren von Intacs erwähnen, die lamellierenden und perforierenden Keratoplastiken, sowie die Möglichkeiten der Presbyopie-Korrektur. Als letzte Entwicklung wird der Femtosekundenlaser nun auch in der Cataraktchirurgie eingesetzt, um z.B. den Zugang in die Vorderkammer, die Kapsulorexsis und die Zerteilung des Linsenkernes durchzuführen. Damit sollen die einzelnen operativen Schritte sicherer und vom Operateur unabhängiger werden. Die Presbyopiekorrektur durch Behandlung der Linse mit dem Femtosekundenlaser zur Verbesserung der Akkommodation ist ein weiterer vielversprechender Ansatz in diesem Bereich. Als negative Punkte müssen weiter der relativ hohe Anschaffungspreis der Geräte und die hohen laufenden Kosten für Wartung und Verbrauchsmaterialien genannt werden.

In den großen etablierten Kliniken ist jedoch der Femtosekundenlaser mittlerweile alternativlos und unverzichtbar geworden.