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22. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung

Deutsches Netzwerk Versorgungsforschung e. V.

04.10. - 06.10.2023, Berlin

Partizipation verschiedener Interessensgruppen im Rahmen von Reallaboren mit Bezug zum Infektionsschutz im Öffentlichen Gesundheitsdienst

Meeting Abstract

  • Hannah Richter - Zentrum für öffentliches Gesundheitswesen und Versorgungsforschung, Universitätsklinikum Tübingen, Tübingen, Deutschland
  • Emily Piontkowski - Zentrum für öffentliches Gesundheitswesen und Versorgungsforschung, Universitätsklinikum Tübingen, Tübingen, Deutschland
  • Gottfried Roller - Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg, Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration, Stuttgart, Deutschland
  • Stefan Brockmann - Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg, Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration, Stuttgart, Deutschland
  • Fabian Nill - Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg, Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration, Stuttgart, Deutschland
  • Brigitte Joggerst - Gesundheitsamt/Landratsamt Enzkreis & Stadt Pforzheim, Pforzheim, Deutschland
  • Uwe Stengele - Gesundheitsamt/Landratsamt Enzkreis & Stadt Pforzheim, Pforzheim, Deutschland
  • Peter Schäfer - Gesundheitsamt Mannheim, Stadt Mannheim, Mannheim, Deutschland
  • Pierre Braun - Gesundheitsamt Mannheim, Stadt Mannheim, Mannheim, Deutschland
  • Kersten Wolfers - Landratsamt Reutlingen - Kreisgesundheitsamt, Reutlingen, Deutschland
  • Susanne Minkwitz - Landratsamt Reutlingen - Kreisgesundheitsamt, Reutlingen, Deutschland
  • Stefanie Joos - Zentrum für öffentliches Gesundheitswesen und Versorgungsforschung, Universitätsklinikum Tübingen, Tübingen, Deutschland
  • David Häske - Zentrum für öffentliches Gesundheitswesen und Versorgungsforschung, Universitätsklinikum Tübingen, Tübingen, Deutschland
  • Monika Rieger - Zentrum für öffentliches Gesundheitswesen und Versorgungsforschung, Universitätsklinikum Tübingen, Tübingen, Deutschland

22. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung (DKVF). Berlin, 04.-06.10.2023. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2023. Doc23dkvf421

doi: 10.3205/23dkvf421, urn:nbn:de:0183-23dkvf4215

Published: October 2, 2023

© 2023 Richter et al.
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Text

Hintergrund: Der Öffentliche Gesundheitsdienst (ÖGD) vereint als ein zentraler Akteur der öffentlichen Gesundheitsfürsorge verschiedene Stärken: ein breites Spektrum fachlicher Kompetenzen, die Einbindung in kommunale Strukturen und Zugänge zu kommunalen Akteur*innen. Um Stärken zu nutzen und den ÖGD zukunftsfähig zu gestalten, wurde von der Gesundheitsministerkonferenz 2018 u.a. eine engere Verbindung zwischen ÖGD und Forschung gefordert. Im Rahmen der Förderung für die Stärkung der Zusammenarbeit zwischen ÖGD und Public-Health-Forschung des Bundesministeriums für Gesundheit nahm der Forschungsverbund „Infektionsschutz.Neu.Gestalten“ (INGe) (ZMI1-2521FSB111) im September 2021 seine Arbeit auf.

Zielsetzung: Im Verbund, bestehend aus ÖGD (Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg, Gesundheitsämter Enzkreis/Pforzheim, Mannheim, Reutlingen) und Forschung (Zentrum für Öffentliches Gesundheitswesen und Versorgungsforschung Tübingen), wird das Ziel verfolgt, gemeinsam zur Evidenzbasierung der Arbeit des ÖGD beizutragen. Mit der Reallabormethodik wurde dafür ein Vorgehen gewählt, das sich u.a. durch ein hohes Maß an Transdisziplinarität und Partizipation betroffener Akteur*innen und der Gesellschaft auszeichnet.

Methode: Im INGe-Verbund wird Transdisziplinarität und Partizipation auf verschiedenen Ebenen gelebt. In den Reallaboren der (Landes-)Gesundheitsämter zu den Themenfeldern Digitalisierung, Qualitätssicherung, Risikokommunikation und Settings/spezifische Bevölkerungsgruppen erfolgt die Partizipation jeweiliger Interessensgruppen durch die Verantwortlichen für die Reallabore. Zusätzlich wird durch Formate im Verbund ein hohes Maß an Transdisziplinarität und Partizipation aller Verbundpartner*innen angestrebt.

Ergebnisse: Je nach inhaltlicher Ausgestaltung der Reallabore wurden verschiedene Interessensgruppen identifiziert: die Gesamtgesellschaft und Akteur*innen, z.B. Mitarbeitende der Gesundheitsämter, der offenen Jugendarbeit und Vertreter*innen von Schulen, Heimen und Kliniken. In den Reallaboren wurden unterschiedliche Formate etabliert, um Interessensgruppen in den Forschungsprozess einzubeziehen. Zudem finden Partizipationsmethoden bei der Datenerhebung Anwendung. Im Verbund wurden darüber hinaus Formate auf operativer Ebene und gemeinsam mit der Leitungsebene geschaffen.

Diskussion: Im Verbund und in den Reallaboren werden Chancen der Partizipationsformate u.a. im Zusammenwirken verschiedener Perspektiven, einem Voneinander-Lernen unterschiedlicher Professionen und in der Einbindung praktischer Erfahrungen gesehen. Gleichwohl stellen sich im Projekt Herausforderungen, die z.B. auf unterschiedlichen Arbeitsweisen und Erwartungen, Unkenntnissen über jeweils andere Arbeitsbereiche sowie der im Rahmen der COVID-19-Pandemie vorwiegend digitalen Zusammenarbeit verschiedener Standorte beruhen.

Implikation für die Forschung: Partizipationsformate auf verschiedenen Ebenen eines Projekts bereichern den gesamten Forschungsprozess. Sie erfordern jedoch Zeit und Bereitschaft, Arbeits- und Denkweisen unterschiedlicher Akteur*innen und Institutionen kennenzulernen und Erwartungshaltungen zu klären.

Förderung: Einzelförderung (BMG, DRV, BMBF, DFG, etc); ZMI1-2521FSB111