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22. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung

Deutsches Netzwerk Versorgungsforschung e. V.

04.10. - 06.10.2023, Berlin

Ergebnisse der Leistenhernienreparation nach vorangegangener radikaler Prostatektomie: Eine registerbasierte Analyse mit 12.465 Patienten

Meeting Abstract

  • Mateusz Trawa - Medizinische Hochschule Brandenburg Theodor Fontane, Universitätsklinikum Ruppin-Brandenburg (ukrb), Klinik für Allgemein-, Visceral-, Thorax- und Gefäßchirurgie, Neuruppin, Deutschland
  • Hendrik Christian Albrecht - Medizinische Hochschule Brandenburg Theodor Fontane, Universitätsklinikum Ruppin-Brandenburg (ukrb), Klinik für Allgemein-, Visceral-, Thorax- und Gefäßchirurgie, Neuruppin, Deutschland
  • Ferdinand Köckerling - Vivantes Humboldt-Klinikum, Berlin, Deutschland
  • Hartwig Riediger - Vivantes Humboldt-Klinikum, Berlin, Deutschland
  • Daniela Adolf - StatConsult Gesellschaft für klinische und Versorgungsforschung mbH, Magdeburg, Deutschland
  • Stephan Gretschel - Medizinische Hochschule Brandenburg Theodor Fontane, Universitätsklinikum Ruppin-Brandenburg (ukrb), Klinik für Allgemein-, Visceral-, Thorax- und Gefäßchirurgie, Neuruppin, Deutschland

22. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung (DKVF). Berlin, 04.-06.10.2023. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2023. Doc23dkvf398

doi: 10.3205/23dkvf398, urn:nbn:de:0183-23dkvf3988

Published: October 2, 2023

© 2023 Trawa et al.
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Hintergrund: Das Risiko für die Entwicklung einer Leistenhernie nach einer radikalen Prostatektomie ist vierfach höher im Vergleich zu nicht voroperierten Patieten. Die laparoskopische Reparatur nach vorheriger radikaler Prostatektomie gilt als komplex. Daher wird in den Leitlinien die offene Lichtenstein-Reparatur empfohlen. Bislang gibt es nur wenige Daten über die Reparatur von Leistenhernien nach vorheriger Prostatektomie.

Methoden: In einer retrospektiven Analyse des Herniamed-Registers wurden die Ergebnisse von 255 182 primären elektiven unilateralen Leistenhernienreparaturen mit denen von 12 465 Patienten mit vorheriger radikaler Prostatektomie in Bezug auf die Operationstechnik verglichen. Außerdem wurden die Ergebnisse von laparoskopischen und offenen Lichtenstein-Reparaturtechniken bei den 12 465 Patienten nach vorheriger radikaler Prostatektomie direkt miteinander verglichen.

Ergebnisse: Der Vergleich der perioperativen Komplikationsraten für primäre elektive unilaterale Leistenhernienreparaturen mit und ohne vorherige radikale Prostatektomie zeigte für die laparoskopischen Techniken signifikant höhere intraoperative Komplikationen (2,1% vs. 0,9%; p < 0,001), postoperative Komplikationen (3,2% vs. 1,9%; p < 0,001) und komplikationsbedingte Reoperationen (1,1% vs. 0,7%; p = 0,0442) zum Nachteil der vorherigen Prostatektomie. Bei der Lichtenstein-Reparatur wurden keine signifikanten Unterschiede festgestellt. Ein direkter Vergleich der laparoskopischen mit der offenen Lichtenstein-Technik zur Leistenhernienreparatur nach vorheriger radikaler Prostatektomie ergab signifikant mehr intraoperative Komplikationen für TEP und TAPP (2,1% vs. 0,6%; p < 0,001), aber mehr postoperative Komplikationen (4,8% vs. 3,2%; p < 0,001) und komplikationsbedingte Reoperationen (1,8% vs. 1,1%; p = 0,003) für die offene Lichtenstein-Reparatur.

Schlussfolgerungen: Da es keine eindeutigen Vorteile für die laparoskopische gegenüber der offenen Lichtenstein-Technik bei der Leistenhernienreparatur nach vorheriger radikaler Prostatektomie gibt, kann sich der Chirurg je nach seiner Erfahrung für die eine oder andere Technik entscheiden.