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Organisationale Gesundheitskompetenz messen mit dem Self-Assessment Tool for Organisational Health Literacy of Hospitals (OHL-Hos-2022)
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Published: | October 2, 2023 |
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Hintergrund und Stand der Forschung: Empirischen Studien zeigen, dass die Gesundheitskompetenz (GK) innerhalb der Bevölkerung ungleich verteilt ist. Gesundheitseinrichtungen können dazu beitragen, die GK ihrer Nutzer*innen zu erhöhen. Die organisationalen Aspekte, die dabei eine Rolle spielen, werden unter dem Begriff „Organisationale Gesundheitskompetenz“ (OGK) zusammengefasst. Um empirische Erkenntnisse über die OGK von Gesundheitseinrichtungen generieren zu können, wurde vom M-POHL Netzwerk der WHO Europa 2022 das Projekt OHL-HOS gestartet.
Fragestellung und Zielsetzung, Hypothese: Das OHL-HOS Projekt zielt darauf, das bestehende Self-Assessment Tool for Organisational Health Literacy of Hospitals (OHL-Hos-2022) zur Erfassung OGK in unterschiedliche Sprachen zu übersetzen, kulturell anzupassen und zu pilotieren. Dabei wird folgenden Fragen nachgegangen:
- Welche Herausforderungen zeigen sich bei der Übersetzung und kulturellen Anpassung des Instrumentes?
- Sind die einzelnen Items sprachlich verständlich und inhaltlich nachvollziehbar?
- Wie schätzen Praktiker*innen das Instrument ein?
- Ist das Instrument praktikabel?
Methode: In einem mehrstufigen Verfahren wurde das Instrument übersetzt und kulturell angepasst. Anschließend wurde das Instrument in der Ambulanz eines Zentrums für Kinder- und Jugendmedizin in Deutschland unter Beteiligung der Mitarbeiter*innen eines interdisziplinären Teams pilotiert. Das Team umfasste sowohl Leitungspersonen als auch pflegerische und therapeutische Berufe.
Ergebnisse: Bei der Übersetzung und der kulturellen Anpassung des Instrumentes wurden herausfordernde Stellen identifiziert. Ebenso wurde über die Verständlichkeit, Adaptierbarkeit und Relevanz zahlreicher Items diskutiert. Insgesamt konnten bei der Pilotierung Stärken, aber auch Grenzen des Instruments festgestellt werden. Kritisch diskutiert wurde über den Umfang des Instruments. Hier gibt es zwischen dem, was wissenschaftlich sinnvoll ist und dem, was Praxisexpert*innen für praktikabel halten, Diskrepanzen.
Diskussion: Durch die erste Pilotierung konnten bereits gewinnbringende Erkenntnisse gewonnen werden. Um weitere Einblicke zur Verständlichkeit und Praktikabilität des Instrumentes erhalten und weitere Stärken und Grenzen des Instrumentes diagnostizieren zu können, ist es notwendig, das Instrument in differenten medizinischen Versorgungssettings einzusetzen und zu erproben.
Implikation für die Forschung: OGK stellt ein theoretisch fundiertes, komplexes Instrument dar. Es an unterschiedliche Kontexte anzupassen und zu einem einfach anwendbaren Instrument weiterzuentwickeln, stellt eine Herausforderung dar.
Literatur
- 1.
- Schaeffer D, Berens EM, Gille S, Griese L, Klinger J, de Sombre S, Vogt D, Hurrelmann K. Gesundheitskompetenz der Bevölkerung in Deutschland vor und während der Corona Pandemie: Ergebnisse des HLS-GER 2. Bielefeld: Universität Bielefeld, Interdisziplinäres Zentrum für Gesundheitskompetenzforschung; 2021.
- 2.
- Brach C. The Journey to Become a Health Literate Organization: A Snapshot of Health System Improvement. Stud Health Technol Inform. 2017;240:203-37.