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Langzeitanwendung opioidhaltiger Analgetika in der Versorgung von Menschen mit Arthrose- und/oder Rückenschmerzen. Ergebnisse einer Patientenbefragung
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Published: | October 2, 2023 |
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Einleitung: Bei nicht-tumorbedingten Schmerzen sollten opioidhaltige Analgetika (OA) nach Leitlinienempfehlungen in der Langzeitanwendung nicht als Monotherapie eingesetzt werden. Vielmehr soll ein interdisziplinäres Therapiekonzept verfolgt werden. Inwieweit dies gelingt, untersucht der vorliegende Beitrag aus der Perspektive von Patienten mit Arthrose- und/oder Rückenschmerzen. Berichtet werden Teilergebnisse aus dem innovationsfondgeförderten Projekt „Opioidhaltige Analgetika - Untersuchung zu Entwicklungstrends in der Versorgung bei nicht-tumorbedingten Schmerzen (Op-US).
Methodik: Für die Patientenbefragung wurde Ende 2021 eine Zufallsstichprobe von Versicherten der DAK Gesundheit mit Arthrose und/oder Rückenschmerzen gezogen. Einschlusskriterien waren OA-Verordnungen über mindestens 2 aufeinanderfolgenden Quartalen in 2020, gesicherte Diagnose und oder Hauptentlassungsdiagnose Arthrose- und/oder Rückenschmerzen, Alter <=18. Die Versicherten wurden mittels standardisiertem Erhebungsbogen zu ihren Schmerzen und Aspekten der Versorgungsituation befragt. Es erfolgte ein Routinedaten-Linkage.
Ergebnisse: Es nahmen 662 Versicherte an der Befragung teil (Frauen 75%). Mehrheitlich bestand die Schmerzbelastung bereits seit mehr als 5 Jahren. Aufgrund der Schmerzen werden und wurden unterschiedliche Fachgruppen aufgesucht (Hausärzte 90%), Orthopäden (76%), Physiotherapeuten (58%). Subgruppenanalysen nach verschiedenen Patientencharakteristika zeigen, dass ältere Patienten weniger häufig angeben, physiotherapeutische und/oder psychotherapeutische Leistung zu erhalten.
Diskussion: Zwar werden von vielen Patienten mehrere Ärzte aufgesucht, aber die Subgruppenanalysen deuten darauf hin, dass insbesondere ältere Versicherte weniger häufig ein interdisziplinäres Therapiekonzept in Anspruch nehmen.
Implikation für die Versorgung: Die Identifikation von strukturellen und patientenseitigen Hemmnissen und Hürden für die Inanspruchnahme eines interdisziplinären Therapiekonzepts, bildet die Basis für die Entwicklung von Handlungsansätzen für die Versorgung.
Förderung: Innovationsfonds/Versorgungsforschung; 01VSF19059