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22. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung

Deutsches Netzwerk Versorgungsforschung e. V.

04.10. - 06.10.2023, Berlin

Evaluation der Versorgung von Kindern und Jugendlichen mit Post-COVID im PoCo-Netzwerk in Bayern: Prospektive longitudinale Studie

Meeting Abstract

  • Chiara Rathgeb - Institut für Sozialmedizin und Gesundheitssystemforschung (ISMG), Medizinische Fakultät, Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, Magdeburg; Wissenschafts- und Entwicklungscampus Regensburg (WECARE), Klinik St. Hedwig, Regensburg
  • Maja Pawellek - Wissenschafts- und Entwicklungscampus Regensburg (WECARE), Klinik St. Hedwig, Regensburg; Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin der Universität Regensburg (KUNO-Kliniken), Klinik St. Hedwig, Regensburg
  • Martin Alberer - Technische Universität München, Kinderkrankenhaus, München
  • Silvia Stojanov - Technische Universität München, Kinderkrankenhaus, München
  • Cordula Warlitz - Technische Universität München, Kinderkrankenhaus, München
  • Uta Behrends - Technische Universität München, Kinderkrankenhaus, München
  • Michael Kabesch - Wissenschafts- und Entwicklungscampus Regensburg (WECARE), Klinik St. Hedwig, Regensburg; Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin der Universität Regensburg (KUNO-Kliniken), Klinik St. Hedwig, Regensburg
  • Stephan Gerling - Wissenschafts- und Entwicklungscampus Regensburg (WECARE), Klinik St. Hedwig, Regensburg; Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin der Universität Regensburg (KUNO-Kliniken), Klinik St. Hedwig, Regensburg
  • Susanne Brandstetter - Wissenschafts- und Entwicklungscampus Regensburg (WECARE), Klinik St. Hedwig, Regensburg; Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin der Universität Regensburg (KUNO-Kliniken), Klinik St. Hedwig, Regensburg
  • Christian Apfelbacher - Institut für Sozialmedizin und Gesundheitssystemforschung (ISMG), Medizinische Fakultät, Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, Magdeburg, Deutschland; Wissenschafts- und Entwicklungscampus Regensburg (WECARE), Klinik St. Hedwig, Regensburg

22. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung (DKVF). Berlin, 04.-06.10.2023. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2023. Doc23dkvf167

doi: 10.3205/23dkvf167, urn:nbn:de:0183-23dkvf1677

Published: October 2, 2023

© 2023 Rathgeb et al.
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Text

Hintergrund und Stand der Forschung: Um die Lücke der bislang unzureichenden Versorgung von an Post-COVID (Post-COVID-19 Syndrome, PCS) erkrankten Kindern und Jugendlichen zu schließen, wurde in Bayern ein Versorgungsnetzwerk (Post-COVID Kids Bavaria, „PoCo“) mit niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten, Spezialambulanzen und Rehakliniken aufgebaut.

Fragestellung und Zielsetzung, Hypothese: Verbessert die Versorgung im Rahmen des PoCo-Netzwerks den subjektiven Gesundheitszustand von Kindern und Jugendlichen mit PCS? Wie sind die Versorgungspfade der Patient*innen?

Methode: Von April bis Dezember 2022 wurden Kinder und Jugendliche im Alter von 4-17 Jahren rekrutiert, die an einer der 16 teilnehmenden Spezialambulanzen in Bayern aufgrund von PCS behandelt wurden. Mit Hilfe von Routinedaten, Interviews und Fragebögen wurden zu Studienbeginn, nach einem, drei und sechs Monaten die Inanspruchnahme der Gesundheitsversorgung sowie Patient Reported Outcomes (PROs) erfasst: gesundheitsbezogene Lebensqualität (EQ-5D, European Quality of Life 5 Dimensions), Fatigue (PROMIS® Pediatric Short Form v2.0 – Fatigue 10a), Post-Exertional Malaise (PEM; DePaul Symptom Questionnaire Post-Exertional Malaise, DSQ-PEM) und psychische Gesundheit (Strength and Difficulties Questionnaire, SDQ). Die Datenerhebung wird bis einschließlich Juni vollständig abgeschlossen sein.

Ergebnisse: Dieser Beitrag wird die Versorgungspfade der Patient:innen mit PCS deskriptiv darstellen sowie die PROs im Verlauf über 6 Monaten berichten. Insgesamt wurden 117 Kinder und Jugendliche mit PCS in die Studie eingeschlossen. Die Mehrheit ist weiblich (N=66/110, 60%), im Alter zwischen 14 und 17 Jahren (N=65/117, 56%) und besucht ein Gymnasium (N=45/114, 39%) oder eine Realschule (N=28/114, 25%). N=17/114 (15%) haben einen Migrationshintergrund. Knapp die Hälfte der Kinder und Jugendlichen wiesen bereits vor der Post-COVID Erkrankung mind. eine weitere chronische Erkrankung auf (N=39/88, 44%). Die gesundheitsbezogene Lebensqualität (visuelle Analogskala des EQ-5D) lag zum Zeitpunkt des Einschlusses im Mittel bei 53,42 (SD=21,88, N=66).

Diskussion: Die erste Beschreibung der Stichprobe zeigt, dass es gelungen ist, eine heterogene Gruppe an Kindern und Jugendlichen in Bayern mit PCS in die Studie einzuschließen. Die Vielzahl der berücksichtigten Outcomes und Messzeitpunkte erlaubt eine umfassende Darstellung der Entwicklung des Gesundheitszustandes der Kinder und Jugendlichen, die im Netzwerk versorgt werden. Fehlende Werte bei einzelnen Outcomes oder Zeitpunkten stellen jedoch eine Herausforderung für die Datenanalyse dar.

Implikation für die Versorgung: Die Studie wird zeigen, wie sich der Gesundheitszustand von Kindern und Jugendlichen mit PCS, die im PoCo-Netzwerk versorgt werden, entwickelt. Daraus werden wir Implikationen zur weiteren Ausgestaltung von Versorgungsangeboten ableiten.

Förderung: Sonstige Förderung; Bayerisches Staatsministerium für Gesundheit und Pflege