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LeAf Trauma – Lebensqualität und Arbeitsfähigkeit nach schwerem Trauma – Projektvorstellung
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Published: | October 2, 2023 |
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Hintergrund und Stand der Forschung: Jährlich erleiden in Deutschland etwa 30.000 Menschen ein schweres Trauma. Überlebende leiden oft unter eingeschränkter Lebensqualität, z.B. durch chronische Schmerzen, psychische Folgeerkrankungen und Arbeitslosigkeit. Der berufliche Wiedereinstieg ist wichtig für die Teilhabe der PatientInnen und verringert die sozioökonomische Belastung der Gesellschaft.
Fragestellung und Zielsetzung, Hypothese: Das Projekt LeAf Trauma evaluiert Lebensqualität und die Wiederherstellung der Arbeitsfähigkeit als primäre Endpunkte und erhebt Behandlungsergebnisse aus Sicht der PatientInnen (PROMs: Patient Reported Outcome Measures; PREMs: Patient Experience Measures). Dabei sollen auch fördernde und hemmende Faktoren im Behandlungspfad identifiziert werden.
Methode: Die Studie gliedert sich eine prospektive multizentrische Kohortenstudie (N = 1500 aus ca. 50 Traumazentren) und eine retrospektive Routinedatenanalyse von Versicherungsdaten. In der prospektiven Kohortenstudie werden die PatientInnen zum Zeitpunkt der Entlassung aus der stationären Behandlung (Baseline) eingeschlossen und nach 6, 12 und 18 Monaten (Follow Ups) befragt. Basierend auf einer Literaturrecherche, semistrukturierten PatientInnen- und ExpertInneninterviews und einem Konsensproezsss des interprofessionellen LeAf Trauma-ExpertInnenteams wurden Fragebögen entwickelt bzw. ausgewählt, die patientInnenrelevante Endpunkte erfassen. Ergänzend dazu werden in der retrospektiven Sekundärdatenanalyse Behandlungspfade bis zum Wiedereintritt ins Arbeitsleben untersucht.
Ergebnisse: Auf Basis von Literatur, Interviews und interdisziplinärem ExpertInnenkonsens wurden potentiell beeinflussbare Prädiktoren postuliert, die mit der Testbatterie der prospektiven Studie überprüft werden. Dazu gehören Faktoren aus dem Bereich Unfall und Verletzungsmuster, Soziodemografie, Persönlichkeit, Rehabilitation und Arbeitsplatz. Für die retrospektive Routinedatenalyse wird eine evidenzbasierte Definition entwickelt, mit der schwerverletzte PatientInnen in Sekundärdaten der Krankenkasse für LeAf Trauma und weitere Projekte der Versorgungsforschung identifiziert werden können.
Diskussion: Das kurzfristige Projektziel ist die Identifizierung relevanter und beeinflussbarer Prädiktoren für Lebensqualität und Arbeitsfähigkeit in der Schwerverletztenversorgung unter Einbezug der PatientInnenperspektive.
Implikation für die Versorgung: Langfristiges Ziel ist die Optimierung der Versorgungsqualität Schwerverletzter durch praxistaugliche Handlungsempfehlungen auf Basis der Ergebnisse aus dem Projekt LeAf Trauma.
Förderung: Innovationsfonds/Versorgungsforschung; 01VSF21033