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22. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung

Deutsches Netzwerk Versorgungsforschung e. V.

04.10. - 06.10.2023, Berlin

Ausstattung von Musterwohnungen für Senior*innen und Menschen mit Beeinträchtigung aus ergonomischer und mobilitätsfördernder Perspektive

Meeting Abstract

  • Claudia Oestreich - Technische Hochschule Rosenheim, Rosenheim, Deutschland
  • Janna Böhm - Technische Hochschule Rosenheim, Rosenheim, Deutschland
  • Claudia Hodek - Technische Hochschule Rosenheim, Rosenheim, Deutschland
  • Sabine Ittlinger - Technische Hochschule Rosenheim, Rosenheim, Deutschland

22. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung (DKVF). Berlin, 04.-06.10.2023. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2023. Doc23dkvf088

doi: 10.3205/23dkvf088, urn:nbn:de:0183-23dkvf0882

Published: October 2, 2023

© 2023 Oestreich et al.
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Text

Hintergrund und Stand der Forschung: Das Forschungsprojekt „DeinHaus 4.0 – Oberbayern“ möchte Menschen mit Pflege- und Unterstützungsbedarf Wege aufzeigen, wie ein selbstbestimmtes Leben möglichst lange in den eigenen vier Wänden stattfinden kann. Hierbei werden bedarfs- und bedürfnisorientiert Musterwohnungen in zwei Wohnkompetenzzentren mit dem Ziel ausgestattet, die Aktivität und Partizipation (ICF) sowohl beizubehalten als auch zu fördern.

Fragestellung und Zielsetzung, Hypothese: Wie muss Wohnraum für Senior*innen und Menschen mit Beeinträchtigung ergonomisch gestaltet werden, um die Mobilität erhalten zu können?

Methode: Im Fokus steht die Erhaltung und Verbesserung sämtlicher Fähigkeiten, welche mit den ICF Kriterien „Mobilität, Selbstversorgung und häusliches Leben“ assoziiert sind. Durch Einschränkungen der Funktionsfähigkeit der Zielgruppe sowie die Nutzung von personenbezogenen Mobilitätshilfen werden diese erschwert. Aus ergonomischer Perspektive ergeben sich hieraus spezifische Anforderungen an Bewegungsflächen und Greifräume, die auf Basis einer Literaturrecherche beschrieben wurden. Neben diesen Anforderungen sind ergonomische Grundätze in die Gestaltung der Wohnungen mit eingeflossen. In Orientierung an den identifizierten Anforderungen und den Grundrissen der Wohnungen wurden in interdisziplinären Expert*innenrunden konkrete Lösungen zur Umsetzung erarbeitet. Des Weiteren wurde aus physiotherapeutischer Perspektive die Integration von Hilfsmitteln in das Wohnkompetenzzentrum eruiert.

Ergebnisse: Die Literaturrecherche umfasste Quellen aus unterschiedlichsten Fachbereichen, da die Thematik von Expert*innen verschiedenster Disziplinen behandelt wird.Neben den iterativen Schleifen zur Überprüfung der geplanten Wohnraumgestaltung in den Expert*innenrunden, wurde auch die Expertise externer Partner*innen mit einbezogen.Die Wohnkompetenzzentren sind barriere-reduzierend und mobilitätsfördernd ausgestattet. Die vorhandenen Grundrisse limitierten zum Teil die Umsetzung der identifizierten Anforderungen – dies ist jedoch in Bestandwohnungen üblich. Stellenweise konnten geeignete Hilfsmittel als alternative Lösungen eingesetzt werden.

Diskussion: In einem iterativen Prozess wird die Gestaltung und Ausstattung der Wohnungen fortwährend im Rahmen des partizipativen Forschungsansatzes evaluiert und anschließend an die Bedarfe und Bedürfnisse der Zielgruppe angepasst.

Implikation für die Forschung: Es gilt zu eruieren, ob und inwiefern die Teilnahme an einer gezielten Intervention in einem Wohnkompetenzzentrum die Versorgungsstruktur zwischen Reha-aufenthalt und Rückkehr in die eigene Häuslichkeit verbessern kann.

Förderung: Einzelförderung (BMG, DRV, BMBF, DFG, etc); G64e-G8300-201868-14