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22. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung

Deutsches Netzwerk Versorgungsforschung e. V.

04.10. - 06.10.2023, Berlin

Inanspruchnahme von Zahnvorsorgeuntersuchungen durch Erwachsene in Deutschland – aktuelle Prävalenzen und zeitliche Trends

Meeting Abstract

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  • Laura Krause - Robert-Koch-Institut, Berlin, Deutschland
  • Ronny Kuhnert - Robert-Koch-Institut, Berlin, Deutschland
  • Stefanie Seeling - Robert-Koch-Institut, Berlin, Deutschland

22. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung (DKVF). Berlin, 04.-06.10.2023. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2023. Doc23dkvf043

doi: 10.3205/23dkvf043, urn:nbn:de:0183-23dkvf0434

Published: October 2, 2023

© 2023 Krause et al.
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Hintergrund und Stand der Forschung: Durch regelmäßige zahnärztliche Kontrolluntersuchungen können Munderkrankungen frühzeitig erkannt und behandelt werden. Bundesweite Surveydaten wurden bislang nur selten herangezogen, um die Inanspruchnahme von Zahnvorsorgeuntersuchungen durch Erwachsene in Deutschland zu untersuchen.

Fragestellung und Zielsetzung: Die Analysen sollen folgende Fragen zur Inanspruchnahme von Zahnvorsorgeuntersuchungen durch Erwachsene in Deutschland beantworten:

1.
Welche Faktoren sind mit der Inanspruchnahme assoziiert?
2.
Wie hat sich die Inanspruchnahme seit 2009 entwickelt?

Methoden: Datenbasis ist die letzte Erhebungswelle der bundesweiten Studie Gesundheit in Deutschland aktuell (GEDA 2022). Im telefonischen Interview wurden die Teilnehmenden gefragt, ob sie in den letzten 12 Monaten an einer Zahnvorsorgeuntersuchung teilgenommen haben. Ausgewiesen wird der Anteil der Personen ab 18 Jahren, die sich mindestens einmal im letzten Jahr zur zahnärztlichen Kontrolle vorgestellt haben. Dabei werden Unterschiede nach Geschlecht, Alter, Bildung, Kreistyp, Staatsangehörigkeit, Partnerschaft, subjektiver Gesundheit und Rauchstatus berichtet. Zur Beschreibung zeitlicher Trends wird auf die GEDA-Wellen 2009, 2010 und 2012 zurückgegriffen.

Ergebnisse: Rund zwei Drittel der Erwachsenen haben im Jahr vor der Befragung eine Zahnvorsorgeuntersuchung in Anspruch genommen. Eine höhere Inanspruchnahmequote zeigte sich bei folgenden Personengruppen: weibliches Geschlecht, mittleres und höheres Alter (45-64 bzw. 65-74 Jahre), Wohnsitz in der Stadt, deutsche Staatsangehörigkeit, Leben in Partnerschaft, gute oder sehr gute subjektive Gesundheit, Nichtrauchende. Je höher die Bildungsgruppe, desto höher war die 12-Monats-Prävalenz der Inanspruchnahme einer Zahnvorsorgeuntersuchung. Im Vergleich zu den früheren GEDA-Wellen ist die Inanspruchnahme um fast zehn Prozentpunkte gesunken.

Diskussion und Implikation für die Versorgung: Ein Großteil der Erwachsenen in Deutschland hat innerhalb des letzten Jahres eine Zahnvorsorgeuntersuchung in Anspruch genommen. Seit 2012 hat sich die Inanspruchnahme allerdings deutlich reduziert. Dieses Ergebnis wird durch Krankenkassendaten gestützt, die ebenfalls auf einen abnehmenden Trend während der Coronavirus-Pandemie hinweisen. Weitere Forschung muss zeigen, wie sich die Inanspruchnahme nach der Pandemie fortsetzt. Die Teilnahme an Zahnvorsorgeuntersuchungen zu erhöhen, sollte als gemeinsame Anstrengung aller Stakeholder in Public Health verstanden werden.


Literatur

1.
Krause L, Frenzel Baudisch N, Bartig S, Kuntz B. Inanspruchnahme einer Zahnvorsorgeuntersuchung durch Erwachsene in Deutschland. Ergebnisse der GEDA-Studie 2009, 2010, 2012. Dtsch Zahnärztl Z. 2020;75:353–65. Verfügbar unter: https://www.dezim-institut.de/publikationen/publikation-detail/inanspruchnahme-einer-zahnvorsorgeuntersuchung-durch-erwachsene-in-deutschland/ External link
2.
Kaufmännische Krankenkasse (KKH). Corona: Viele Menschen meiden die Zahnvorsorge. Rückgang um 19 Prozent – KKH rät, Kontrolltermine auch in der Krise wahrzunehmen. 2021. Verfügbar unter: https://www.kkh.de/presse/pressemeldungen/zahn External link