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Hemmnisse und förderliche Faktoren bei Antragstellung, Durchführung und Umsetzung von durch den Innovationsfonds geförderten Studien: Eine qualitative Analyse
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Published: | September 30, 2022 |
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Hintergrund und Stand (inter)nationaler Forschung: Seit seiner Konstitution im Jahr 2015 verfolgt der beim Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) eingerichtete Innovationsfonds das Ziel einer qualitativen Weiterentwicklung der Gesundheitsversorgung im Rahmen der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV). Die Ad hoc Kommission Innovationsfonds des Deutschen Netzwerk Versorgungsforschung setzte sich mit dieser Studie das Ziel der wissenschaftlichen Begleitung und Beleuchtung von Studienqualität, Outcome und Potenzial. Von 490 geförderten Studien sind bisher 70 beendet und erste Erkenntnisse zur Studiendurchführung und -ergebnissen liegen vor.
Fragestellung und Zielsetzung: Bisher fehlen empirische Erkenntnisse, wie sich die Förderbedingungen des Innovationsfonds auf Forschungsprozesse und eine mögliche spätere Implementierung erfolgreicher Studien auswirken. Ziel des Vorhabens ist die Erhebung verschiedener Stakeholder-Perspektiven auf den gesamten Forschungsprozess im Rahmen des Innovationsfonds: Von der Konzeption, der Antragstellung und Durchführung bis zu einer möglichen Implementierung. Folgende Fragestellungen gilt es zu beantworten:
- Welche Hemmnisse und förderliche Faktoren nehmen relevante Stakeholder von Innovationsfondsstudien bei Antragstellung und Durchführung sowie in Bezug auf einen Transfer in die Regelversorgung wahr?
- Welche Anpassungsprozesse sind zur Überwindung der Hemmnisse notwendig?
Methode: Es wurden 39 leitfadengestützte qualitative Interviews mit Stakeholdern aus Innovationsfondsstudien (Wissenschaft, Klinik, GKV) und Mitgliedern des G-BA geführt. Die Datenauswertung erfolgt innerhalb einer Interpretationsgruppe mittels MaxQDA gemäß strukturierter Inhaltsanalyse nach Kuckartz. Die Qualitätsdimensionen nach Donabedian dienen als theoretische Rahmung.
Ergebnisse: Die Stakeholder berichteten, dass unterschiedliche Sichtweisen und Interessen eine Einbindung von GKVen in die Studien erschweren, gleichzeitig wirke diese Fördervoraussetzung bereichernd. Konzeptionsmängel im Studiendesign (z.B. fehlende Umfeldanalyse und Patienteneinbindung) und eine zu optimistische Fallzahlplanung mit fortfolgenden Rekrutierungsdefiziten wurden häufig als Grund für eine Einschränkung von Evidenz und Implementierungspotenzial genannt. Zudem fehle ein grundlegender Zwang zur Überführung erfolgreicher Studienergebnisse in die Regelversorgung.
Diskussion: Die Förderbedingungen des Innovationsfonds regen zur intersektoralen Zusammenarbeit an und fördern eine Multiperspektivität. Verbesserte Studienkonzeptionen mit Inklusion von Strategien bei Rekrutierungsschwierigkeiten können den Studienerfolg steigern. Transparente Kriterien zur Entscheidungsunterstützung, wann eine Implementierung in die Regelversorgung erfolgt, wären wünschenswert.
Reflexion: Zur Generierung weiterführender Informationen über Hemmnisse und fördernder Faktoren wäre es wünschenswert, alle Akteure innerhalb von Diskussionsgruppen miteinander ins Gespräch zu bringen.