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Möglichkeiten und Hindernisse für wirksame Partizipation an klinischen Studien der Versorgungsforschung – Potentiale der Prozessevaluation
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Published: | September 30, 2022 |
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Hintergrund/Fragestellung/Problem: Wirksame Partizipation von Nutzer*innen und anderen Interessengruppen an Forschungsvorhaben erfordert Handlungs- und Entscheidungsmacht und verträgt sich aus diesem Grund nur wenig mit strikten, methodologischen Designvorgaben. Wie durch die Neuauflage der MRC Guidelines für komplexe Interventionen von 2021 bekräftigt, bietet der Rahmen einer Prozessevaluation auf Grund seiner eher induktiven, methodengemischten und explorativen Forschungslogik erhebliche Potentiale für wirksame Partizipation.
Lösungen und Lösungsvorschläge: Im ersten Teil des Vortrages werden die Möglichkeiten und Hindernisse für wirksame Partizipation im Rahmen von klinischen Studiendesigns der Versorgungsforschung problematisiert. Der zweite Teil des Vortrags bezieht sich auf eine partizipativ-kollaborative Prozessevaluation von bundesweit angesiedelten, psychiatrischen Modellvorhaben nach § 64b SGB V, die sich über die Jahre 2016–2021 und zwei Evaluationsstudien hinweg (EvaMod64b und PsychCare) erstreckte. Anhand dieses Beispiels werden Möglichkeiten für eine partizipative und kollaborative Zusammenarbeit mit unterschiedlichen Stakeholdern aufgezeigt.
Schlussfolgerung/Diskussion/Lessons Learned: Der methodologische Rahmen einer Prozessevaluation eignet sich für eine erfahrungsbasierte Wissensproduktion sowie für multiperspektivische Aushandlungs- und Entscheidungsprozesse, wie diese für partizipative und kollaborative Forschungsvorhaben notwendig sind. Zukünftige klinische Studiendesigns sollten dieses Potential nutzen und weiter ausbauen.
Förderung: Innovationsfonds/Versorgungsforschung; 01VSF16053