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21. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung

Deutsches Netzwerk Versorgungsforschung e. V.

05.10. - 07.10.2022, Potsdam

Digitale Projektplanung zur Übergewichtsprävention bei Kindern und Jugendlichen: Evaluation der webbasierten Planungshilfe WEPI

Meeting Abstract

  • Romy Berner - Universität Osnabrück, New Public Health, Osnabrück, Deutschland
  • Maike Schröder - Hochschule Coburg Institut für angewandte Gesundheitswissenschaften, Coburg, Deutschland
  • Lisa Schmidt - Universität Osnabrück Institut für Gesundheitsforschung und Bildung, New Public Health, Osnabrück, Deutschland
  • Holger Hassel - Hochschule Coburg Institut für angewandte Gesundheitswissenschaften, Coburg, Deutschland
  • Birgit Babitsch - Universität Osnabrück Institut für Gesundheitsforschung und Bildung, New Public Health, Osnabrück, Deutschland

21. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung (DKVF). Potsdam, 05.-07.10.2022. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2022. Doc22dkvf222

doi: 10.3205/22dkvf222, urn:nbn:de:0183-22dkvf2221

Published: September 30, 2022

© 2022 Berner et al.
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Hintergrund und Stand (inter)nationaler Forschung: Studien zeigen, dass Maßnahmen der Übergewichtsprävention selten wissenschaftlich fundiert geplant sind. Das kann sich negativ auf den Interventionserfolg auswirken. Im Rahmen eines durch das Bundesministerium für Gesundheit geförderten Forschungsprojektes wurde die digitale Planungshilfe WEPI entwickelt. Mit WEPI können evidenzbasierte Präventionsmaßnahmen durch eine systematische Anleitung der Planung in fünf Schritten entwickelt werden. Dabei bietet WEPI erprobte und evaluierte Methodenbausteine zur Übergewichtsprävention, die mit eigenen Ideen kombiniert werden können.

Fragestellung und Zielsetzung: Zentrale Frage ist, wie sich die Handhabung, Aufwand und Nutzen sowie die Akzeptanz der der Planungshilfe bei den Nutzer*innen gestaltet. Ziel ist die Sicherstellung und Verbesserung der Qualität der Planungshilfe.

Methode: Von April 2019 bis Oktober 2020 wurde die Planungshilfe entwickelt. Im Oktober 2020 und Februar 2021 wurde WEPI erstmalig von vier Kommunen und vier Schulen getestet. Von Mai bis November 2021 wurde die modifizierte Planungshilfe in einer zweiten Testphase Mal deutschlandweit von sechs kommunalen und acht schulischen Einrichtungen erprobt. Dabei wurden die Tester*innen von der Hochschule Coburg und der Universität Osnabrück begleitet. Die Handhabung und Akzeptanz der Planungshilfe wurde mit Fragebögen evaluiert. Nachfolgend werden die Ergebnisse der dritten Erhebung präsentiert, in der das Endprodukt getestet wurde.

Ergebnisse: 14 Tester*innen aus sechs Kommunen und acht Schulen haben an der Evaluation teilgenommen. Die Mehrheit der Tester*innen empfand den Einsatz von WEPI als Mehrwert und würde die Planungshilfe erneut einsetzen (93%). WEPI hat ihnen dabei geholfen, die Projektplanung strukturiert anzugehen (86%), wobei Aufwand und Nutzen in einem guten Verhältnis standen. 64% der Tester*innen gaben an, dass WEPI bei der Zusammenarbeit mit internen und externen Akteur*innen unterstützt und 86% empfehlen die Planungshilfe weiter.

Diskussion: WEPI erleichtert die evidenzbasierte Projektplanung und gewährleistet Planungsqualität. Die digitale Planungshilfe ermöglicht eine wissenschaftlich fundierte Planung, die praxistauglich und nutzerorientiert angeleitet wird. Aus den Rückmeldungen der Tester*innen geht hervor, dass Maßnahmen mit WEPI schneller und zielgerichteter geplant werden können und die Planungshilfe im Berufsalltag praktikabel eingesetzt werden kann.

Reflexion: Zur Verbesserung der Praktikabilität in der Praxis ist eine Optimierung der Handhabung erforderlich. Daher werden inhaltliche und technische Änderungen vorgenommen, wie z.B. Texte kürzen, weitere Beispiele einfügen und Prozesse vereinfachen.

Förderung: Einzelförderung (BMG, DRV, BMBF, DFG, etc); 2518KIG008