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21. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung

Deutsches Netzwerk Versorgungsforschung e. V.

05.10. - 07.10.2022, Potsdam

Von der Hausarztpraxis zum Pflegestützpunkt vermittelt – wie zufrieden sind die Patient*innen?

Meeting Abstract

  • Judith Stumm - Institut für Allgemeinmedizin, Charité-Universitätsmedizin Berlin, Berlin, Deutschland
  • Lisa Peter - Institut für Allgemeinmedizin, Charité-Universitätsmedizin Berlin, Berlin, Deutschland
  • Cornelia Wäscher - Institut für Allgemeinmedizin, Charité-Universitätsmedizin Berlin, Berlin, Deutschland
  • Christoph Heintze - Institut für Allgemeinmedizin, Charité-Universitätsmedizin Berlin, Berlin, Deutschland
  • Susanne Döpfmer - Institut für Allgemeinmedizin, Charité-Universitätsmedizin Berlin, Berlin, Deutschland

21. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung (DKVF). Potsdam, 05.-07.10.2022. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2022. Doc22dkvf203

doi: 10.3205/22dkvf203, urn:nbn:de:0183-22dkvf2036

Published: September 30, 2022

© 2022 Stumm et al.
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Outline

Text

Durch den demografischen Wandel werden Versorgungskonzepte relevant, die sowohl die Versorgung hochaltriger, multimorbider Patient*innen verbessern als auch Hausärzt*innen entlasten. Im Rahmen der hausärztlichen Sprechstunde adressieren multimorbide Patient*innen häufig soziale Beratungsanlässe. Bestehende regionale Angebote, wie beispielsweise die Pflegestützpunkte (PSP) sind unter Hausärzt*innen jedoch teilweise unbekannt. PSP bieten mit ihrem Beratungsangebot Unterstützung in pflegerischen und sozialen Angelegenheiten.

Zur Entlastung des Hausarztpraxis-Teams und mit dem Ziel einer nachhaltig verbesserten gesundheitlichen und sozialen Versorgung multimorbider Patient*innen soll eine Kooperation zwischen PSP und Hausarztpraxen etabliert und untersucht werden.

Wie wird die Vermittlung von Hausarztpraxen an PSP durch die Patient*innen akzeptiert? Wie zufrieden sind multimorbide Patient*innen mit der Beratung durch die PSP?

Eine Machbarkeitsstudie zur Kooperation zwischen Hausarztpraxen und PSP untersucht in einem mehrstufigen Forschungsdesign die Akzeptanz, Nachfrage und Durchführbarkeit aus der Perspektive aller beteiligten Akteur*innen.

Multimorbide Patient*innen werden durch die Hausärzt*innen aufgrund ihres sozialen Beratungsanlasses identifiziert und an einen PSP zur Beratung vermittelt.

Im Anschluss an die Beratung durch den PSP werden semistrukturierte leitfadengestützte Telefoninterviews mit Patient*innen zur Zufriedenheit und Akzeptanz geführt. Es wird eine Stichprobe von 20 Patient*innen anvisiert. Die Interviews werden zwischen April und September 2022 geführt.

Diese werden audiodigital aufgenommen, anonymisiert transkribiert und mit der Framework Analyse ausgewertet.

Zum Zeitpunkt der Abstracteinreichung liegen noch keine Ergebnisse vor. Es wird insgesamt eine verbesserte Versorgung der Patient*innen hinsichtlich sozialer Beratungsanlässe durch die Etablierung der Kooperation zwischen Hausarztpraxen und PSP vermutet.

Hinsichtlich der Zufriedenheit mit der Beratung durch die PSP und der Akzeptanz einer Vermittlung an PSP werden vermutlich die Qualität der Beratung und der Aufwand des Aufsuchens eines weiteren Akteurs bei ursprünglich erhoffter Beratung durch die Hausärzte gegeneinander abzuwägen sein.

Die Beratung durch den PSP soll einer verbesserten sozialen Versorgung von Patient*innen sowie der Vernetzung von verschiedenen bestehenden Angeboten miteinander dienen.

Eine zentrale Rolle für das Gelingen einer Kooperation zwischen Hausarztpraxen und PSP ist die Zufriedenheit und Akzeptanz durch die Patient*innen vor dem Hintergrund des individuellen Versorgungsalltags der Patient*innen.

Die Anbindung an und Vernetzung von Hausarztpraxen mit bestehenden lokalen und regionalen Anbietern sozialer Beratungsleistungen kann zu einer verbesserten Versorgung der Patient*innen und einer Entlastung ihrer Angehörigen führen.

Bereits bestehende lokale/regionale Angebote und Strukturen sollten bekannt sein und verstärkt genutzt werden. Hierfür bedarf es an Informationen, die an alle Akteur*innen disseminiert werden und niedrigschwellig von Patient*innen genutzt werden können.

Förderung: BMBF-Strukturförderung Versorgungsforschung; 01GY1911