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21. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung

Deutsches Netzwerk Versorgungsforschung e. V.

05.10. - 07.10.2022, Potsdam

BarrierefreiASS – Entwicklung eines Versorgungsmodell für Erwachsene mit Autismus-Spektrum-Störung

Meeting Abstract

  • Judith Peth - Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Institut und Poliklinik für Medizinische Psychologie, Hamburg, Deutschland
  • Nicole David - Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Institut und Poliklinik für Medizinische Psychologie, Hamburg, Deutschland
  • Sophia Dückert - Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Institut und Poliklinik für Medizinische Psychologie, Hamburg, Deutschland
  • Petia Gewohn - Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie, Hamburg, Deutschland
  • Pascal Rahlff - Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Institut und Poliklinik für Medizinische Psychologie, Hamburg, Deutschland
  • Frank Erik - Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Institut und Poliklinik für Medizinische Psychologie, Hamburg, Deutschland
  • Kai Vogeley - Uniklinik zu Köln, Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie, Köln, Deutschland
  • Hannah König - Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Institut für Gesundheitsökonomie und Versorgungsforschung, Hamburg, Deutschland
  • Alexander Konnopka - Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Institut für Gesundheitsökonomie und Versorgungsforschung, Hamburg, Deutschland
  • Daniel Schöttle - Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie, Hamburg, Deutschland
  • Holger Schulz - Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Institut und Poliklinik für Medizinische Psychologie, Hamburg, Deutschland

21. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung (DKVF). Potsdam, 05.-07.10.2022. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2022. Doc22dkvf183

doi: 10.3205/22dkvf183, urn:nbn:de:0183-22dkvf1836

Published: September 30, 2022

© 2022 Peth et al.
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Text

Hintergrund und Stand (inter)nationaler Forschung: Die Empfehlungen der S3-Leitlinie zu Autismus-Spektrum-Störungen (ASS) im Kindes-, Jugend- und Erwachsenenalter mit Schwerpunkt Therapie (2021) geben Hinweise darauf, dass in Deutschland ein Bedarf an empirischen Studien zu Versorgungsmodellen für Erwachsene mit ASS besteht. In der internationalen Literatur sind einzelne Behandlungsmodelle und –ansätze auffindbar, wobei hier häufig auf die Versorgung von Kindern und Jugendlichen mit ASS fokussiert wird. Für Erwachsene mit ASS ohne Intelligenzminderung fehlen bisher konkrete Versorgungskonzepte, die auf Deutschland anwendbar erscheinen.

Fragestellung und Zielsetzung: Aufbauend auf einer deutschlandweit durchgeführten Versorgungs- und Bedarfsanalyse wird ein Versorgungsmodell für Erwachsene mit Autismus ohne Intelligenzminderung entwickelt, das zum Ziel hat, bestehende Barrieren zu adressieren und die Versorgung dieser Zielgruppe in der Zukunft zu verbessern. Dabei werden Empfehlungen aus der S3-Leitlinie und der Literatur bei der Modellentwicklung berücksichtigt. Das entwickelte Modell soll Möglichkeiten für eine flexible Versorgung entsprechend individueller Bedarfe anbieten. Für dieses Modell sollen relevante Dimensionen einer möglichen Implementierung und gesundheitsökonomische Potentiale untersucht werden.

Methode oder Hypothese: Die Möglichkeiten einer Implementierung des Modells in die Praxis sowie mögliche gesundheitsökonomische Vorteile sollen durch eine deutschlandweit durchgeführte Umfrage mit Erwachsenen mit ASS, Angehörigen und Behandelnden evaluiert werden. Hierfür werden sowohl qualitative als auch quantitative Methoden eingesetzt. Insbesondere Aspekte der Implementierung (z.B. Durchführbarkeit, Akzeptanz) sollen abgebildet werden, um relevante Aspekte einer möglichen Umsetzung genauer zu erfassen. Zusätzlich wird das Potential einer Kostenersparnis im Gesundheitssystem durch Einführung des Modells mittels gesundheitsökonomischer Analysen bewertet.

Ergebnisse: Aufbauend auf Daten einer Bedarfsanalyse zur Versorgung von Erwachsenen mit ASS zeigen sich praktische Ansatzpunkte für eine verbesserte medizinisch-therapeutische Versorgung, beispielsweise in den Bereichen Wissensvermittlung und Verfügbarkeit von Behandlungsangeboten für Erwachsene mit ASS. Das entwickelte Versorgungsmodell und erste Ergebnisse zu Implementierungspotentialen werden vorgestellt.

Diskussion: Das entwickelte Versorgungsmodell und die Ergebnisse werden diskutiert und hinsichtlich der Implementierungsmöglichkeiten und gesundheitsökonomischen Potentiale besprochen.

Praktische Implikationen: Das entwickelte Versorgungskonzept möchte konkrete Vorschläge bieten, die zur Verbesserung der Versorgung von Erwachsenen mit Autismus beitragen.

Appell für die Praxis (Wissenschaft und/oder Versorgung) in einem Satz: Innovative Versorgungskonzepte für Erwachsene mit Autismus sind notwendig, um den Empfehlungen der S3-Leitlinie Therapie bei Autismus-Spektrum-Störung mehr gerecht zu werden.

Förderung: Innovationsfonds/Versorgungsforschung; 01VSF19011