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21. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung

Deutsches Netzwerk Versorgungsforschung e. V.

05.10. - 07.10.2022, Potsdam

Darstellung des Entwicklungsvorgang eines praktisch umsetzbaren Technologienkonzeptes, damit das häusliche Umfeld in die Versorgungskette integriert werden kann

Meeting Abstract

  • Sonja Engelhardt - Technische Hochschule Rosenheim, Rosenheim, Deutschland
  • Sandra Mayer-Huber - Technische Hochschule Rosenheim, Rosenheim, Deutschland
  • Yvonne Rauner - Technische Hochschule Rosenheim, Rosenheim, Deutschland
  • Andrea Kastl - Technische Hochschule Rosenheim, Rosenheim, Deutschland
  • Franz Benstetter - Technische Hochschule Rosenheim, Rosenheim, Deutschland

21. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung (DKVF). Potsdam, 05.-07.10.2022. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2022. Doc22dkvf170

doi: 10.3205/22dkvf170, urn:nbn:de:0183-22dkvf1702

Published: September 30, 2022

© 2022 Engelhardt et al.
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Outline

Text

Hintergrund: Innerhalb des Forschungsprojekts DeinHaus 4.0-Oberbayern, werden innovative Versorgungskonzepte entwickelt, damit ein selbstbestimmtes und selbständiges Leben in den eigenen vier Wänden gewährleistet werden kann. Zur Sicherstellung dieses Zieles muss das häusliche Setting als Point of Care in die Versorgungskette integriert werden. Zur Realisierung wurde, aufbauend auf eine Bedarfs- und Bedürfnisanalyse des Gesamtprojektes, ein Technologiekonzept entwickelt.

Fragestellung und Zielsetzung: Bei der Entwicklung stellt sich die Frage, was ein derartiges Technologiekonzept beinhalten und wie der Entwicklungsvorgang zielgerichtet konzeptioniert werden muss, damit eine Implementierung auch unter den teils unterschiedlichen Bedingungen des häuslichen Umfeldes adaptiert werden kann. Als zusätzliche Herausforderung müssen dadurch die individuellen Bedarfe und Bedürfnisse der heterogenen Zielgruppe abdeckt werden.

Methode: Die Grundlage zur Entwicklung des Technologiekonzeptes sind Ergebnisse aus einer ausführlichen Bedarfs- und Bedürfnisanalyse mittels Experteninterviews und Fokusgruppen (Zielgruppen). Es entstanden die vier Hauptkategorien „Komfort“, „Sicherheit und Schutz“, „Kommunikation und Unterhaltung“ und „Gesundheit“. Die Kategorien bilden die Basis zur Entwicklung von Use Cases und der Technologieauswahl. Zudem werden diese für die Bestimmung und Konstruktion der Schnittstellen und Prozessabläufe benutzt, damit eine Einbettung in ein größeres System (z.B. Versorgungskette) möglich ist. Dafür wird das Konzept agil entwickelt, damit es für die heterogene Gruppe individuell angepasst werden kann. Hierzu dient ein individuelles Baukastenprinzip, mit welchem auch bei einer Verschlechterung des Gesundheitszustandes die Unterstützungsfunktion aufstockt werden und bei Verbesserung oder nicht gewünschten Funktionen diese abgestellt werde können.

Praktische Implikationen: Viele Produkte sind erhältlich die für die praktische Umsetzung des Konzeptes einsetzbar wären. Dies führt zu einer Produktsammlung verschiedener Anbieter, woraus die Herausforderung der übergreifenden Vernetzung und des Datentransfers resultierte. Zur Machbarkeit der praktischen Umsetzung und zur Auswahl der technischen Lösungen dient der regelmäßige Austausch mit dem interdisziplinären Team und mit Technikexperten. Die realisierten Lösungen und Geräte werden zur Funktionsbewertung von den Stakeholdern, inkl. Experten der Zielgruppen, wie Versorgenden oder Angehörigen, vorab getestet. Des Weiteren ist eine partizipative Testphase mit den Zielgruppen zur Evaluation der Lösungen geplant. Entsprechend des formativen Evaluationsansatzes werden die Lösungen belassen oder angepasst.

Appell für die Praxis (Wissenschaft und/oder Versorgung) in einem Satz: Die Komplexität der individuellen Bedarf und Bedürfnisse erfordert in Kombination mit den unterschiedlichsten häuslichen Bedingungen, innovative Technologiekonzepte, welche anpassbare Lösungen bieten und technologisch möglichst niederschwellig im Wohnumfeld umsetzbar sind.

Förderung: Einzelförderung (BMG, DRV, BMBF, DFG, etc)