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21. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung

Deutsches Netzwerk Versorgungsforschung e. V.

05.10. - 07.10.2022, Potsdam

Theorie in der Versorgungforschung – Einblicke aus den Deutschen Kongressen für Versorgungsforschung 2019–2021

Meeting Abstract

  • Walter Baumann - Bad Vilbel, Deutschland
  • Helge Schnack - Oldenburg, Carl von Ossietzky Universität Oldenburg,, Abteilung Organisationsbezogene Versorgungsforschung, Department für Versorgungsforschung, Oldenburg, Deutschland
  • Johanna Sophie Lubasch - Department für Versorgungsforschung, Carl von Ossietzky Universität Oldenburg, Abteilung Organisationsbezogene Versorgungsforschung, Oldenburg, Deutschland
  • Johannes Deutschbein - Berlin, Charité Universitätsmedizin Berlin, Institut für Medizinische Soziologie und Rehabilitationswissenschaft, Berlin, Deutschland
  • Larissa Burggraf - Akademie für Öffentliches Gesundheitswesen, Düsseldorf, Deutschland; Allgemeinmedizinisches Institut, Friedrich-Alexander Universität, Medizinische Fakultät, Erlangen, Deutschland
  • Vitali Heidt - Köln, Deutschland

21. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung (DKVF). Potsdam, 05.-07.10.2022. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2022. Doc22dkvf159

doi: 10.3205/22dkvf159, urn:nbn:de:0183-22dkvf1597

Published: September 30, 2022

© 2022 Baumann et al.
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Text

Hintergrund: Schon seit längerer Zeit wird auf den Nutzen von Theoriebasierung in der Versorgungsforschung hingewiesen [1], [2]. Die Arbeitsgruppe „Theorien in der Versorgungsforschung“ setzt sich dafür im Rahmen des DNVF ein. Allerdings liegen bislang kaum repräsentative Daten oder Auswertungen über den Umfang und die Anteile von Theoriebezügen in deutschen Versorgungsforschungsstudien vor. Das gilt auch für die Beiträge zu den Deutschen Kongressen für Versorgungsforschung (DKVF).

Fragestellung und Zielsetzung: Auf der Grundlage eines systematischen Reviews sollen die Abstracts der DKVF von 2019 bis 2021 dahingehend überprüft werden, ob und in welcher Hinsicht von einem Theoriebezug der eingereichten Beiträge bzw. der zugrundeliegenden Studie ausgegangen werden kann.

Methode: Datengrundlage sind alle Abstracts der DKVF der Jahre 2019 bis 2021, die aus dem German Medical Science-Portal heruntergeladen wurden. Dabei wurden die folgenden Suchbegriffe für alle Textfelder in „oder“-Verknüpfung verwendet: „Theorie“, „Modell“,„Ansatz“ oder „framework“, ggf. in deutscher/englischer Schreibweise einschließlich von Wortverbindungen. Die Treffer wurden von den Autoren zunächst unabhängig voneinander bewertet und jene Abstracts ausgeschlossen, die nach der übereinstimmenden Einschätzung der Autor*innen keinen Hinweis auf einen Theoriebezug des Beitrags enthielten. Für die weitere Auswertung wurden die verbliebenen Abstracts in die Software MAXQDA Analytics Pro (2022, 22.0.1) importiert und inhaltsanalytisch analysiert.

Ergebnisse: Bei den Kongressen für Versorgungsforschung 2019–2021 wurden jeweils zwischen 468 und 511 Beiträge zugelassen, deren Abstracts ausgewertet werden konnten. In die weitere Auswertung wurden 218 (Kongress 2019), 195 (Kongress 2020) sowie 215 Kongress 2021) Abstracts einbezogen.

Diskussion: Eine vorläufige Auswertung erbrachte keine wesentlichen Verschiebungen in der Zahl bzw. den Anteilen von Beiträgen mit Theoriebezug. Im Rahmen des DKVF 2022 werden die weiteren Ergebnisse vorgestellt und die Limitationen eines Rückschlusses von Kongress-Abstracts auf die Qualität und die Ausrichtung von wissenschaftlichen Arbeiten erörtert.

Praktische Implikationen: Die Ergebnisse dienen als Diskussionsgrundlage zur Theoriefundierung und zur Selbstbeobachtung der Versorgungsforschung. Sie sollen erste Erkenntnisse über das Spektrum an Theorien und deren Verwendung in der Versorgungsforschung liefern.

Appell für die Praxis (Wissenschaft und/oder Versorgung) in einem Satz: Theorien sollen den Forschungsprozess und das Handeln der Forscher*innen zu leiten, der Theoriebezug sollte daher bei Beiträgen für wissenschaftliche Kongresse oder Veröffentlichungen berücksichtigt werden.


Literatur

1.
Raspe H, Pfaff H, Härter M, Hart D, Koch-Gromus U, Schwartz FW, Siegrist J, Wittchen HU. Versorgungsforschung in Deutschland: Stand – Perspektiven – Förderung. Bonn; 2009.
2.
Grol RP, Bosch MC, Hulscher ME, Eccles MP, Wensing M. Planning and studying improvement in patient care: the use of theoretical perspectives. Milbank Q. 2007;85(1):93-138. DOI: 10.1111/j.1468-0009.2007.00478.x External link