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21. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung

Deutsches Netzwerk Versorgungsforschung e. V.

05.10. - 07.10.2022, Potsdam

Intermittierender Einsatz antihormoneller Substanzen zur endokrinen Therapie von geschlechtshormonabhängigen Malignomen: Protokoll eines systematischen Reviews

Meeting Abstract

  • Johanna Kämpfer - Institut für medizinische Informatik, Universitätsmedizin Göttingen, Medizinisches Datenintegrationszentrum, Göttingen, Deutschland
  • Tibor Kesztyüs - Institut für medizinische Informatik, Universitätsmedizin Göttingen, Medizinisches Datenintegrationszentrum, Göttingen, Deutschland
  • Dorothea Kesztyüs - Institut für medizinische Informatik, Universitätsmedizin Göttingen, Medizinisches Datenintegrationszentrum, Göttingen, Deutschland

21. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung (DKVF). Potsdam, 05.-07.10.2022. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2022. Doc22dkvf140

doi: 10.3205/22dkvf140, urn:nbn:de:0183-22dkvf1402

Published: September 30, 2022

© 2022 Kämpfer et al.
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Hintergrund und Stand (inter)nationaler Forschung: Eine kontinuierliche Therapie mit antihormonellen Substanzen bei hormonsensitiven Malignomen, wie Prostata- und Mamma-Karzinomen, kann zur Resistenzentwicklung der Tumorzellen führen und die Wirksamkeit der antihormonellen Therapie einschränken. Eine intermittierende Anwendung kann Resistenzen möglicherweise reversieren oder verhindern und darüber hinaus Nebenwirkungen vermindern und die Lebensqualität verbessern.

Zielsetzung: Eine aktuelle systematische Evaluierung des Einsatzes und der Auswirkungen der intermittierenden Anwendung antihormoneller Therapien bei geschlechtshormonabhängigen Malignomen ist notwendig, um Wissenschaftler*innen und Ärzt*innen über den aktuellen Kenntnisstand zu informieren und eventuelle Forschungslücken zu identifizieren.

Methode: PubMed, The Cochrane Library, Embase und Web of Science werden systematisch mit vorab getesteten, auf PICOS (Patient/Population, Intervention, Comparison/Control, Outcome, Study design) Kriterien basierenden, geeigneten Suchstrategien ohne Einschränkung des Suchzeitraums durchsucht. Englische oder deutsche Veröffentlichungen zu systematischen Reviews und Meta-Analysen, randomisierten kontrollierten Studien (RCTs), nicht-randomisierten kontrollierten Studien, pragmatischen Studien und vergleichenden Kohortenstudien werden eingeschlossen. Primäre Endpunkte sind progressionsfreies, krankheitsfreies und Gesamt-Überleben. Sekundäre Endpunkte sind berichtete Nebenwirkungen, gesundheitsbezogene Lebensqualität und Therapieadhärenz. Die gefundene Literatur wird in Titel-/Abstract-Scans und anschließenden Volltextscans auf Grundlage der zuvor festgelegten Ein- und Ausschlusskriterien ausgewählt. Relevante Daten werden aus den eingeschlossenen Referenzen in eine vorab konzipierte Tabelle extrahiert. Die Bewertung des Risk of Bias erfolgt mit dem RoB 2-Tool für RCTs, dem ROBIN-I-Tool für nicht-randomisierte Studien und AMSTAR für systematische Übersichten. Der Auswahl- und Extraktionsprozess sowie die Bewertung des Risk of Bias werden von zwei Wissenschaftler*innen durchgeführt, wobei Konflikte durch Diskussion oder mit einer dritten forschenden Person gelöst werden. Die Ergebnisse werden in Form einer summarischen Ergebnistabelle, deskriptiver Statistiken und narrativ, den PRISMA-Kriterien entsprechend, berichtet. Die Durchführung erfolgt gemäß den Empfehlungen der Cochrane Collaboration für systematische Reviews.

Das vorliegende Protokoll wird bei PROSPERO registriert.

Diskussion: Vor dem Hintergrund einer aufgrund des demografischen Wandels zu erwartenden Zunahme der Prävalenz von Brust- und Prostatakrebs und der in einigen Aspekten begrenzten aktuellen Therapiekonzepte müssen Alternativen genauer betrachtet werden. Mit diesem systematischen Review soll der aktuelle Wissensstand zur intermittierenden endokrinen Therapie zusammengefasst und evaluiert werden, um eine Grundlage für weitere Forschung zu schaffen. Da die endokrine Therapie oft über einen sehr langen Zeitraum durchgeführt wird, soll ein Schwerpunkt auf die Verträglichkeit und die Lebensqualität der Patient*innen gelegt werden.