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21. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung

Deutsches Netzwerk Versorgungsforschung e. V.

05.10. - 07.10.2022, Potsdam

Im Wandel der Zeit – Erwartungen an die digitale Lehre

Meeting Abstract

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  • Katja Götz - Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Lübeck, Institut für Allgemeinmedizin, Lübeck, Deutschland
  • Hans-Jürgen Wenz - Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Kiel, Klinik für Zahnärztliche Prothetik, Propädeutik und Werkstoffkunde, Kiel, Deutschland
  • Katrin Hertrampf - Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Kiel, Klinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie, Kiel, Deutschland

21. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung (DKVF). Potsdam, 05.-07.10.2022. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2022. Doc22dkvf127

doi: 10.3205/22dkvf127, urn:nbn:de:0183-22dkvf1273

Published: September 30, 2022

© 2022 Götz et al.
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Einleitung: Mit dem nationalen Lockdown durch COVID19 im März 2020 in Deutschland bedeutete das für die Universitäten eine adhoc Digitalisierung der Lehre. In großem Umfang erfolgte die Umstellung der Präsenzlehre auf die digitale Lehre. Auch Fächer, bei denen vor allem die Vermittlung von praktischen Fertigkeiten und Fähigkeiten für die Wissensgenerierung relevant ist, waren damit verpflichtet theoretische Inhalte digital zu veranschaulichen. Studierende und Dozierende waren gleichermaßen von dieser Umstellung betroffen und konnten somit Erfahrungen mit digitaler Lehre sammeln.

Fragestellung: Das Ziel der qualitativen Studie war es die zukünftigen Erwartungen an die digitale Ausgestaltung der Lehre aus Sicht der Studierenden und der Dozierenden in der Zahnmedizin zu erfassen.

Methoden: Es wurden qualitative Interviews mit Studierenden und Dozierenden aus der Zahnmedizin durchgeführt. Rekrutiert wurden Studierende aus dem 4./ 6./ 8./ 10. Semester sowie Lehrverantwortliche, die für die inhaltliche Gestaltung der Lehre und ihrer Durchführung aus den vier zur Zahnklinik gehörenden Kliniken und der Vorklinik verantwortlich sind. Die Auswertung erfolgte mittels qualitativer Inhaltsanalyse, wobei deduktive Verfahren durch induktive Verfahren ergänzt wurden.

Ergebnisse: Insgesamt nahmen 39 Studierende (12 männlich, 27 weiblich) und 19 Lehrverantwortliche (13 männlich, 6 weiblich) an den Interviews teil. Es kristallisierten sich in den Interviews verschiedene Erwartungen heraus, die vor allem die inhaltliche und strukturelle Ausgestaltung zukünftiger digitaler Lehre sowie die Anpassungen der eigenen Arbeitsweise betrafen. Die Studierenden erwarteten neben der kontinuierlichen Verfügbarkeit von Lehrveranstaltungen auch, dass zukünftig die digitale Lehre durch kontinuierliche Online-Meetings z.B. via ZOOM begleitet werden könnte, um direkt den Austausch mit den Dozierenden zu fördern. Sowohl Studierende als auch Dozierende gaben an, dass digitale Lehre auch zukünftig mit einem höheren Investment in Eigenverantwortung und Selbstorganisation verbunden sein wird. Die Beibehaltung der Flexibilität, welches als neue Errungenschaft in digitalen Lehrzeiten gewertet wird, sollte aus Studierendenperspektive beibehalten werden.

Diskussion: Die Ergebnisse deuten auf einen Wandel bei der Vermittlung von Lehrinhalten und ein verändertes Anspruchsdenken hin. Die permanente Verfügbarkeit von Lehrveranstaltungen bzw. Lehraufzeichnungen um ein höchstmögliches Maß an Flexibilität zu gewährleisten, stellt die Lehre und damit auch die Vermittlung von Wissen vor neue Herausforderungen.

Praktische Implikationen: Die Erwartungen an die inhaltliche Ausgestaltung der Lehre unter Berücksichtigung digitaler Lehrformate wird die Hochschuldidaktik zukünftig verändern.