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Hintergrund und Stand (inter)nationaler Forschung: Sogenannte „Primary Care Research Networks“ (PCRN) dienen international dazu, die allgemeinmedizinische Forschung in die Hausarztpraxis zu bringen. Die Netzwerke bestehen aus hausärztlichen Forschungspraxen und arbeiten in enger Kollaboration mit akademischen Institutionen [1]. In Deutschland werden seit 2020 Forschungspraxennetze gefördert, eines davon ist das Allgemeinmedizinische Forschungspraxennetz Dresden/Frankfurt am Main – SaxoForN. SaxoForN entwickelt an Forschung interessierte Praxisteams zu sog. „Forschungspraxen“ (u.a. Qualifizierung, Partizipationskonzept).

Fragestellung und Zielsetzung: Was wird von Forschungspraxen in SaxoForN erwartet und welche Erfahrungen liegen bereits vor?

Methode: Neben der Beschreibung der Kriterien für eine allgemeinmedizinische Forschungspraxis werden Strukturdaten erhoben (Fragebogen Frankfurt und Dresden) und erfahrene Forschungspraxen befragt (Fragebogen nur Frankfurt).

Ergebnisse: Die Kriterien für eine Forschungspraxis bauen aufeinander auf. Dies erleichtert jeder Praxis den Einstieg als Forschungspraxis und sorgt für eine gute Vorbereitung und Qualität von Studien. Die Ebenen reichen von einer Interessensbekundung an der Beteiligung an hausärztlicher Forschung (Einsteiger) bis zum Absolvieren regelmäßiger Qualifizierungsmaßnahmen und Forschungsteilnahme (als „akademische Forschungspraxis“ akkreditiert). Derzeit liegen für Frankfurt Daten zu 26 Praxen vor, etwa zur Frage, ob die Praxen auch Lehrpraxen sind (23%) oder dem Umfang hausärztlichen Personals in % (1 Hausarzt-Stelle = 100%, MW=127,5%). Zum Zeitpunkt des Kongresses können aktuelle Strukturdaten für beide Standorte präsentiert werden. Praxen mit Erfahrung in Forschung sehen die „Kompetenzerweiterung des Praxisteams“ als den größten Motivator für eine Akkreditierung als Forschungspraxis (73%).

Diskussion: Eine der Zukunftspositionen der DEGAM lautet: „Wer heute versorgungsrelevante Forschungsfragen beantworten will, braucht gut ausgestattete, nachhaltig finanzierte Forschungspraxennetze“ [2]. Derzeit findet deutschlandweit der Aufbau solcher Netze statt. Die Ergebnisse können erste Einblicke in Kriterien sowie die Struktur und Motivation der Praxen geben, die sich für Forschung interessieren.

Reflexion: Die nächste Ausbaustufe sollte die Stärkung der überregionalen Vernetzung in Deutschland vorsehen, sodass das gut qualifizierte Potential an allgemeinmedizinischen Forschungspraxen eine relevante Größe annimmt. Da die Qualifizierung eine Investition in die Zukunft darstellt, muss ebenfalls über langfristig verfügbare Ressourcen nachgedacht werden.

Förderung: Sonstige Förderung; 01GK1906A (BMBF)