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21. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung

Deutsches Netzwerk Versorgungsforschung e. V.

05.10. - 07.10.2022, Potsdam

Instrumente zur Erfassung der subjektiven Arbeitsfähigkeit von beruflich Pflegenden – eine systematische Übersichtsarbeit

Meeting Abstract

  • Mareike Löbberding - Universität zu Köln, Medizinische Fakultät und Uniklinik Köln, Institut für Pflegewissenschaft, Köln, Deutschland
  • Sophia Nagelschmidt - Universität zu Köln, Medizinische Fakultät und Uniklinik Köln, Institut für Pflegewissenschaft, Köln, Deutschland
  • Martin Dichter - Universität zu Köln, Medizinische Fakultät und Uniklinik Köln, Institut für Pflegewissenschaft, Köln, Deutschland

21. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung (DKVF). Potsdam, 05.-07.10.2022. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2022. Doc22dkvf010

doi: 10.3205/22dkvf010, urn:nbn:de:0183-22dkvf0103

Published: September 30, 2022

© 2022 Löbberding et al.
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Text

Hintergrund und Stand (inter)nationaler Forschung: Die größte Berufsgruppe im Gesundheitswesen bilden beruflich Pflegende. Sie sind starken psychischen sowie physischen Belastungen ausgesetzt und weisen überdurchschnittlich hohe krankheitsbedingte Fehlzeiten auf. Daher ist es für das betriebliche Gesundheitsmanagement wichtig die Arbeitsfähigkeit von Mitarbeitenden zu erfassen und zu monitoren. Die Arbeitsfähigkeit kann als die Übereinstimmung zwischen den physischen, psychischen, sozialen, umweltbedingten und organisatorischen Anforderungen der Arbeit einer Person und ihrer Fähigkeit, diese Anforderungen zu erfüllen, beschrieben werden. Bisher fehlt eine systematische Beschreibung und Qualitätsbewertung von vorhandenen Instrumenten zur Messung der subjektiven Arbeitsfähigkeit von beruflich Pflegenden.

Fragestellung und Zielsetzung: Das Ziel dieser Arbeit ist es, Erhebungsinstrumente zur subjektiven Arbeitsfähigkeit von Pflegenden zu erfassen und ihre Messeigenschaften und Inhalte zu bewerten, zu vergleichen und zusammenzufassen.

Daraus ergeben sich folgende Forschungsfragen:

1.
Welche Instrumente gibt es zur Messung der selbst eingeschätzten gesundheitsbezogenen Arbeitsfähigkeit von Pflegenden?
2.
Wie unterscheiden sich die identifizierten Instrumente inhaltlich?
3.
Wie sind die Messeigenschaften der identifizierten Instrumente zu bewerten?

Methode oder Hypothese: Es wird ein systematisches Review anhand der „Consensus-based Standards for the Selection of Health Measurement Instruments“ (COSMIN) (COSMIN initiative: https://www.cosmin.nl/wp-content/uploads/COSMIN-syst-review-for-PROMs-manual_version-1_feb-2018-1.pdf) durchgeführt. Die Literaturrecherche erfolgt in den Datenbanken MEDLINE (Pubmed), PsycInfo (APA) und CINAHL ohne zeitliche Begrenzung. Für die kritische Beurteilung der Instrumentenentwicklung und der Messeigenschaften von den identifizierten Instrumenten wird die COSMIN-Taxonomie verwendet. Inhaltich werden die Instrumente anhand von ICF-Kategorien analysiert.

Ergebnisse: Die Gesamtzahl der Literaturtreffer bei der Suche beträgt 3.752. Bisher wurden folgende Instrumente in das Review mit einbezogen: Multidimensional presenteeism exposures and productivity survey for nurses (MPEPS-N); Nurses Work Functioning Questionnaire (NWFQ); Work functioning screener-healthcare (WFS-H); Nurse-Work Instability Scale (Nurse-WIS) und Work-Ability-Index (WAI).

Diskussion: Die identifizierten Instrumente werden hinsichtlich ihrer Messeigenschaften und Inhalte diskutiert. Ausgehend von den Ergebnissen erfolgt eine Empfehlung für den Einsatz sowie die weitere testtheoretische Untersuchung der Instrumente.

Praktische Implikationen: Die Ergebnisse dieser Arbeit können für die evidenzbasierte Auswahl von Instrumenten zur Feststellung der subjektiven Arbeitsfähigkeit von Pflegenden und für die Evaluation von Maßnahmen zur Verbesserung der Arbeitsfähigkeit genutzt werden.

Appell für die Praxis: Voraussetzung für die Auswahl von Instrumenten zur Erfassung der subjektiven Arbeitsfähigkeit von Pflegenden müssen evidenzbasierte Informationen sein.