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Hinderliche und förderliche Faktoren bei der Etablierung von und medizinischen Versorgung in Medizinischen Zentren für Erwachsene mit Behinderung (MZEB) im Zuge der Corona-Pandemie
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Published: | October 20, 2021 |
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Hintergrund: Seit 2015 können Medizinische Versorgungszentren für Erwachsene mit Behinderung (MZEB) ermächtigt werden. Die ambulante Behandlung in diesen Einrichtungen ist spezialisiert auf die besonderen Bedarfe von Erwachsenen mit geistiger und schwerer Mehrfachbehinderung und soll eine ausreichende Versorgung im Sinne des gestuften Modells der Gesundheitsversorgung sicherstellen, wenn diese durch das Regelversorgungssystem nicht gewährleistet wird.
Fragestellung und Zielsetzung: Auch sechs Jahre nach der gesetzlichen Einführung von MZEB ist noch unklar, wie sich der bundesweite Etablierungsstand von MZEB gestaltet. Es bestehen zudem kaum Informationen zu den hinderlichen und förderlichen Faktoren bei der Etablierung von und medizinischen Versorgung in MZEB im Zuge der Corona-Pandemie. Daher stehen folgende Fragestellungen im Fokus:
- 1.
- „Wie viele langjährig bestehende, kürzlich etablierte und in Planung befindliche MZEB bestehen in Deutschland?“ und
- 2.
- „Welche hinderlichen und förderlichen Faktoren bestehen bei der Etablierung von und medizinischen Versorgung in MZEB während der Corona-Pandemie?“.
Methode oder Hypothese: Es wurde eine bundesweite Online-Befragung von Leitungs- und Behandlungspersonen in MZEB zum bundesweiten Etablierungsstand von MZEB durchgeführt. Außerdem wurden in der Online-Befragung Fragen zur Corona-Pandemie berücksichtigt, z.B. zur Anzahl an Patient*innen oder der finanziellen Situation von MZEB. Die quantitativen Ergebnisse wurden univariat in SPSS analysiert. Mittels N=12 leitfadengestützten Interviews mit Leitungspersonen von MZEB wurden Barrieren bei der Etablierung von und medizinischen Versorgung in MZEB, u. a. während der Corona-Pandemie erfasst. Die qualitativen Interviews wurden inhaltsanalytisch nach Mayring ausgewertet.
Ergebnisse: Nach der bundesweiten Befragung von Leitungs- und Behandlungspersonen in MZEB erfolgt die Präsentation erster Ergebnisse. Die Verteilung von MZEB ist regional sehr unterschiedlich, z.B. besteht nicht in allen Bundesländern ein MZEB. Im Zuge der Corona-Pandemie haben MZEB sowohl Chancen (z.B. Anstieg der Anzahl an Patient*innen) als auch Herausforderungen (z.B. Ausbau digitaler Strukturen) bei der Etablierung von und medizinischen Versorgung erlebt.
Diskussion: Die Ergebnisse verdeutlichen, dass die bundesweite Etablierung von MZEB noch nicht abgeschlossen ist. Bis eine bundesweite Etablierung von MZEB gewährleistet wird, können Digitalisierungsmaßnahmen hilfreiche Methoden sein, um einen (ersten) Kontakt zu MZEB herzustellen. Außerdem ist eine öffentlichkeitswirksame Bekanntmachung von MZEB notwendig.
Praktische Implikationen: Die Ergebnisse zum bundesweiten Etablierungsstand von MZEB werden in Form einer Übersichtskarte in Leichter Sprache veröffentlicht, um dazu beizutragen, auf Informationsdefiziten beruhende Inanspruchnahmebarrieren von Erwachsenen mit geistiger und schwerer Mehrfachbehinderung und deren Angehörigen abzubauen. Anhand der identifizierten Barrieren bei der Etablierung von und medizinischen Versorgung in MZEB, u.a. während der Corona-Pandemie, werden konkrete Handlungsempfehlungen und ein Konzept zum Abbau dieser Barrieren abgeleitet.