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GKV-Daten auf Familienebene: Erfahrungen aus dem Projekt Familien-SCOUT
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Published: | September 27, 2021 |
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Hintergrund/Fragestellung/Problem: Zahlreiche Forschungsprojekte berücksichtigen bei einer schwerwiegenden Erkrankung einer Person die Auswirkungen auf die gesamte Familie. Dabei werden bei Familienmitgliedern häufig Faktoren wie Belastung oder Lebensqualität im Rahmen von Befragungen erhoben. Im Projekt Familien-SCOUT findet darüber hinaus ein individualisiertes Data-Linkage von Primärdaten mit GKV-Daten statt, um eine, durch die Intervention ausgelöste, potentielle Veränderung der Leistungsinanspruchnahme aller Familienmitglieder abzubilden.
Familien-SCOUT ist ein vom Innovationsfonds des Gemeinsamen Bundesausschusses gefördertes Projekt, das Familien mit minderjährigen Kindern einschließt, bei denen ein Elternteil an Krebs erkrankt ist. Ziel ist die Implementierung und Evaluation einer komplexen Intervention, bei der die Familien aktiv aufsuchende Unterstützung durch sogenannte Familien-SCOUTs erhalten. Die Intervention umfasst organisatorische Unterstützung zur Aufrechterhaltung von Alltagsabläufen sowie emotionale und kommunikative Hilfe bei der Krankheitsbewältigung, auch über den eventuellen Tod eines erkrankten Elternteils hinaus.
Bei der Abbildung von medizinischen Leistungen im Familienkontext auf der Basis von GKV-Daten ergeben sich zahlreiche methodische Herausforderungen. Eine wissenschaftliche Herangehensweise zu diesem Thema ist bisher noch nicht etabliert. Die methodischen Erfahrungen aus Familien-SCOUT ermöglichen Einblicke in die Besonderheiten, die bei einer prospektiven Datenerhebung und deren Qualitätssicherung zu beachten sind.
Lösungen und Lösungsvorschläge: Um methodische Herausforderungen aufzuzeigen, werden zunächst Vorgehensweisen und Konzepte des Projektes beschrieben: (i) Die angewandte Definition von „Familie“, (ii) die Erhebung der Versicherungszugehörigkeit, sowie (iii) die Identifikation der Versicherten durch die Krankenkasse. Darüber hinaus erfolgt eine Deskription der Studiendaten: (i) Anzahl von „klassischen Familien“, (ii) Anzahl von Familien, die geschlossen bei einer GKV versichert sind, und (iii) Anzahl von Familien, für die GKV-Daten vollständig, teilweise oder nicht vorliegen. Zusammenfassend werden die identifizierten Gründe für unvollständige Datensätze auf Familienebene dargestellt.
Schlussfolgerung/Diskussion/Lessons Learned: Die Verwendung von GKV-Daten in Forschungsprojekten geht mit Limitationen einher. Eine besondere Herausforderung für das Projektmanagement und die Interpretation der Daten stellt die Auswertung dieser GKV-Daten auf Familienebene dar. Dennoch bieten solche Analysen die Möglichkeit, wichtige und relevante Erkenntnisse zur medizinischen Versorgung im Familienkontext zu generieren.