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Registerübergreifender Vergleich der Datenqualität
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Published: | September 27, 2021 |
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Hintergrund/Fragestellung/Problem: Bei Registern sind regelmäßige Rückmeldungen an die Studienzentren zu Vollzähligkeit, Vollständigkeit und Richtigkeit ein wichtiges Instrument zur Sicherung der Datenqualität. Anforderungen an die Datenqualität leiten sich aus der Zielsetzung und den Möglichkeiten des jeweiligen Registers ab. Generische Anforderungen mit quantitativen Qualitätszielen existieren jedoch nur in wenigen Domänen wie z.B. der Onkologie. Damit bleiben Chancen zum Transfer von Erkenntnissen über das jeweilige Setting hinaus ungenutzt.
Lösungen und Lösungsvorschläge: Im Rahmen einer BMBF-Fördermaßnahme zu modellhaften Registern in der Versorgungsforschung wurde ein projektübergreifendes Benchmarking unter Einschluss von sechs Vorhaben aus unterschiedlichen Themengebieten aufgebaut. Hierzu wurden über ein Bewertungsverfahren aus einem Pool von 51 Indikatoren fünf Kennzahlen zur Datenqualität ausgewählt. Diese umfassten neben Vollzähligkeit, Vollständigkeit und Richtigkeit auch Ausreißer und ausgeschiedene Beobachtungseinheiten (lost-to-follow-up). Angesichts der unterschiedlichen Settings wurde für jeden Indikator ein individueller Zugang für das einzelne Register definiert. Dies betraf z.B. Anzahl und Art der Merkmale, die zur Bestimmung der Vollständigkeit berücksichtigt wurden. Auswertung und Berichterstattung übernahm das Begleitprojekt der Fördermaßnahme. Die erste Auswertung wurde für das Datenjahr 2020 vorgenommen. Dazu übermittelten die Register Ergebnisse zu den Indikatoren an das Begleitprojekt. Im Vergleich mit den für jede Kennzahl vorab definierten Qualitätszielen ergaben sich unterschiedliche Bewertungen. Die Anforderungen an Vollständigkeit (>=95%) und Ausreißer (<10%) wurden mehrfach erreicht. Probleme zeigten sich bei Vollzähligkeit (>=90%) und lost-to-follow-up (<=1%). Zur Richtigkeit konnte noch kein gemeinsamer Ansatz umgesetzt werden.
Schlussfolgerung/Diskussion/Lessons Learned: Ein Register-übergreifendes Benchmarking steht an der Spitze vielfältiger Maßnahmen der Qualitätssicherung. Beginnend mit einer sorgfältigen Planung beinhalten diese z.B. ein zentrales Monitoring und ggf. vor-Ort-Audits. Ein übergreifendes Benchmarking von Registern zu unterschiedlichen Themenfeldern wurde nach Kenntnis der Autoren hiermit erstmalig realisiert. Dies erforderte einen umfangreichen Abstimmungsprozess, um im Sinne einer Risikoadjustierung vergleichbare Zahlen bei einheitlichen Qualitätszielen zu gewinnen. Es zeigten sich für Register bekannte Stärken und Schwächen in der Datenqualität. Die von den Registern bereitgestellten Angaben zur Richtigkeit adressierten noch unterschiedliche Ansätze wie einen Originaldatenabgleich, eine Konkordanz mit Referenzquellen oder einen Nachweis erwarteter Verteilungen. Neben der Nutzung des Vergleichs für eine Schwachstellenanalyse in den einzelnen Registern stellt die Ausarbeitung eines gemeinsamen Verständnisses zur Richtigkeit die wesentliche Aufgabe für die Zukunft dar.