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20. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung

Deutsches Netzwerk Versorgungsforschung e. V.

06. - 08.10.2021, digital

Wie wirken patientenzentrierte Versorgungselemente in der Therapie nicht heilbarer Krebserkrankungen? Die Entwicklung einer Theory of Change am Beispiel des Projekts OnCoPaTh

Meeting Abstract

  • Lisa Tönnies - Bergische Universität Wuppertal – Campus Freudenberg, Fakultät für Wirtschaftswissenschaft – Schumpeter School of Business and Economics, Bergisches Kompetenzzentrum für Gesundheitsökonomik und Versorgungsforschung, Wuppertal, Deutschland
  • Sarah Meyer - Bergische Universität Wuppertal – Campus Freudenberg, Fakultät für Wirtschaftswissenschaft – Schumpeter School of Business and Economics, Bergisches Kompetenzzentrum für Gesundheitsökonomik und Versorgungsforschung, Wuppertal, Deutschland
  • Sara Söling - Bergische Universität Wuppertal – Campus Freudenberg, Fakultät für Wirtschaftswissenschaft – Schumpeter School of Business and Economics, Bergisches Kompetenzzentrum für Gesundheitsökonomik und Versorgungsforschung, Wuppertal, Deutschland
  • Lisa Blattert - WINHO GmbH, Köln, Deutschland
  • Dirk Mohr - Dmmp Vertrieb Und Dienstleistungen Im Gesundheitswesen Gmbh & Co. Kg, Niederkassel, Deutschland
  • Christian Keinki - Deutsche Krebsgesellschaft, Berlin, Deutschland
  • Tobias Leipold - eHealth-Tec GmbH, Berlin, Deutschland
  • Hans Tesch - AKS Arbeitskreis klinische Studien e.V., Frankfurt am Main, Deutschland
  • Manfred Welslau - Onkologie Aschaffenburg Dr. Welslau, Aschaffenburg, Deutschland
  • Michaela Hach - Fachverband SAPV Hessen e.V., Wiesbaden, Deutschland
  • Vitali Heidt - WINHO GmbH, Köln, Deutschland
  • Ingo Meyer - PMV forschungsgruppe, Köln, Deutschland
  • Juliane Köberlein-Neu - Bergische Universität Wuppertal – Campus Freudenberg, Fakultät für Wirtschaftswissenschaft – Schumpeter School of Business and Economics, Bergisches Kompetenzzentrum für Gesundheitsökonomik und Versorgungsforschung, Wuppertal, Deutschland

20. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung (DKVF). sine loco [digital], 06.-08.10.2021. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2021. Doc21dkvf396

doi: 10.3205/21dkvf396, urn:nbn:de:0183-21dkvf3960

Published: September 27, 2021

© 2021 Tönnies et al.
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Hintergrund und Stand (inter)nationaler Forschung: Das Projekt OnCoPaTh, gefördert durch den Innovationsausschuss des G-BA (Förderkennzeichen: 01NVF19017), verfolgt das Ziel, die Versorgung von Patient*innen mit nicht heilbaren Krebserkrankungen durch die Implementierung einer neuen patientenzentrierten Versorgungsform zu verbessern. Diese Versorgungsform zielt primär auf die Reduktion des ungedeckten Unterstützungs-/Informationsbedarf der Patient*innen ab. Begleitend zur neuen Versorgungsform wurde eine Implementierungsstrategie entwickelt, die bekannte Umsetzungsbarrieren, wie strukturelle Aspekte und mangelnde Abrechnungsmöglichkeiten [1,2] berücksichtigt. Die Effekte dieser Implementierungsstrategie und der neuen Versorgungsform werden in einer C-RCT Studie untersucht. Neben der Frage, ob die Komponenten der neuen Versorgungsform sowie der Implementierungsstrategie auf den primären Endpunkt Einfluss nehmen, sollen im Projekt die Wirkmechanismen identifiziert werden, welchen den intendierten Effekten zugrunde liegen. Hierfür wird der sog. Theory of Change (ToC)-Ansatz [3] herangezogen.

Fragestellung und Zielsetzung: Ziel ist die Entwicklung einer ToC in der ersten Projektphase von OnCoPaTh, welche die für eine erfolgreiche Implementation der Intervention erforderlichen Voraussetzungen, intermediären Endpunkte und deren Beziehungen zueinander definiert. Forschungsfragen: a) Welche Voraussetzungen und intermediären Endpunkte müssen für eine effektive Interventionsumsetzung erfüllt sein? b) Warum müssen die identifizierten Voraussetzungen/intermediären Endpunkte erfüllt sein?

Methode oder Hypothese: In OnCoPaTh wird die ToC zur Überprüfung der initial formulierten Implementationsstrategie und zur inhaltlichen Orientierung der Prozessevaluation eingesetzt. Die ToC wird sowohl theoriegeleitet als auch in einem partizipativen mehrstufigen Verfahren entwickelt, das den Dialog mit Stakeholdern ermöglicht und fördert. Hierfür werden zwei Workshops, Befragung der Stakeholder (N=19) und ein Literaturreview durchgeführt. Dabei erstellen die Stakeholder in den Workshops mittels „backward mapping“ einen ersten Entwurf der ToC, die durch eine Befragung sowie die Ergebnisse der Literaturrecherche weiterentwickelt und mit dem Evaluationsteam finalisiert wird.

Ergebnisse: Die Entwicklung der ToC ist derzeit noch nicht abgeschlossen, die Ergebnisse werden jedoch bis Oktober 2021 vorliegen. Im weiteren Verlauf des Projektes wird die ToC empirisch geprüft.

Diskussion: Die Herausforderungen in der Entwicklung der ToC besteht in der Einbindung der relevanten Perspektiven aus der Versorgungspraxis sowie der Entwicklung der entsprechenden Indikatoren zur Abbildung der Wirkmechanismen.

Praktische Implikationen: Die ToC bietet eine Möglichkeit zur transparenten Kommunikation von Projektzielen, Voraussetzungen und deren Wirkmechanismen. Sie kann damit die Entwicklung von Interventionen, Implementierungsstrategien und Evaluationskonzepten unterstützen.

Appell für die Wissenschaft in einem Satz: Die ToC bildet eine Brücke zwischen Input und Outcome und erleichtert den Dialog mit Projektpartnern und Stakeholdern.

Literatur bei den Autor*innen.