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Hintergrund und Stand (inter)nationaler Forschung: Partizipative Entscheidungsfindung (PEF) wird in der Onkologie gefordert und von einem Großteil der Patient:innen gewünscht, ist jedoch in der Routineversorgung bisher kaum umgesetzt. Die Ergebnisevaluation eines empirisch und theoretisch fundierten Implementierungsprogramms zur Förderung von PEF in der onkologischen Versorgung [1] konnte auf Klinikebene keinen Effekt auf die Umsetzung von PEF aus Patient:innensicht zeigen.

Fragestellung und Zielsetzung: Ziel dieser Studie war die Analyse von Einflussfaktoren auf die Implementierung von PEF in der onkologischen Versorgung. Dies soll Erklärungsansätze für die Interpretation der quantitativen Ergebnisse liefern.

Methode oder Hypothese: Es wurde eine qualitative Prozessevaluation einer Stepped Wedge PEF-Implementierungsstudie durchgeführt. Die qualitativen Daten beinhalten Interviews mit Empfänger:innen des Implementierungsprogramms an drei Kliniken eines onkologischen Spitzenzentrums, Feldnotizen durch das Studienteam sowie Protokolle von Besprechungen mit klinischen Ansprechpartner:innen. Die Auswertung erfolgt mittels deduktiver qualitativer Inhaltsanalyse auf Grundlage des Consolidated Frameworks for Implementation Research (CFIR) [2].

Ergebnisse: 46 Ärzt:innen und 80 Pflegefachkräfte nahmen an den Interviews teil. Es wurden zudem 66 Dokumente mit Feldnotizen sowie 39 Besprechungsprotokolle in die Analyse eingeschlossen. Vorläufige Ergebnisse zeigen Einflussfaktoren auf allen Ebenen des CFIR, beispielsweise der individuellen Ebene (z.B. wahrgenommen Relevanz für den eigenen Berufsalltag), der Ebene der Gesundheitseinrichtung (z.B. Unterstützung durch Leitungspersonen, Arbeitslast) und im Prozess der Implementierung (z.B. Erreichbarkeit der Teilnehmenden, Einbindung von Implementierungsbausteine in vorhandene Strukturen). Finale Ergebnisse werden auf dem Kongress präsentiert.

Diskussion: Diese umfangreiche Prozessevaluation identifiziert Faktoren, die die Implementierung eines Programms zur Förderung von PEF in onkologischen Spitzenzentren in Deutschland beeinflussen können. Sie liefert damit Ansätze für die Interpretation der Ergebnisevaluation der PEF-Implementierungsstudie.

Praktische Implikationen: Die identifizierten Einflussfaktoren können für die Planung, Durchführung und Evaluation kommender PEF-Implementierungsstudien genutzt werden.

Appell für die Praxis (Wissenschaft und/oder Versorgung) in einem Satz: In zukünftigen Implementierungsstudien sollte geprüft werden, welche Einflussfaktoren tatsächlich Prädiktoren für einen Implementierungserfolg sind.