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20. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung

Deutsches Netzwerk Versorgungsforschung e. V.

06. - 08.10.2021, digital

Einsatz von Videografie zur Evaluation eines robotischen Assistenzsystems

Meeting Abstract

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  • Pia-Saskia Berg - Forschungsgesellschaft für Gerontologie e.V./Institut für Gerontologie an der TU Dortmund, Dortmund, Deutschland
  • Verena Reuter - Forschungsgesellschaft für Gerontologie e.V./Institut für Gerontologie an der TU Dortmund, Dortmund, Deutschland
  • Andrea Kuhlmann - Forschungsgesellschaft für Gerontologie e.V./Institut für Gerontologie an der TU Dortmund, Dortmund, Deutschland

20. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung (DKVF). sine loco [digital], 06.-08.10.2021. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2021. Doc21dkvf255

doi: 10.3205/21dkvf255, urn:nbn:de:0183-21dkvf2556

Published: September 27, 2021

© 2021 Berg et al.
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Hintergrund und Stand (inter)nationaler Forschung: Die Zahl der Menschen mit Assistenz- und Pflegebedarf, darunter eine Vielzahl von Menschen mit Demenz (MmD), wird in den nächsten Jahren stark ansteigen (1). Der Großteil dieser Personengruppe wird von An- und Zugehörigen im eigenen Zuhause versorgt. Um pflegende Angehörige (pfA) zu entlasten und MmD zu unterstützen, bietet der Einsatz robotischer Assistenzsysteme als ergänzende Unterstützung unter sorgsamer Abwägung der Einsatzbedingungen und ethisch-sozialer Aspekte vielversprechende Potentiale (2) Im hier vorgestellten Projekt wird ein solches personalisiertes robotisches System entwickelt und dessen Wirksamkeit untersucht.

Fragestellung und Zielsetzung: Im Projekt wird eine personalisierte Mensch-Roboter-Interaktion in häuslicher Umgebung erprobt und über längere Zeit hinsichtlich verschiedener Wirkrichtungen untersucht.

Ziel des Projektes ist es, informell Pflegende und MmD durch den Einsatz einer sensorbasierten interaktiven Puppe im Alltag zu unterstützen. Zusätzlich erfolgt eine psychosoziale Begleitung der Familien während der gesamten Praxisphase, durch speziell geschulte Begleitende.

Methode: Die prozessbegleitende Evaluation unter besonderer Berücksichtigung der ethisch-sozialen Fragestellungen folgt einem partizipativen Forschungsansatz und bezieht die Zielgruppen in den Forschungsprozess ein. Es kommen quantitative und qualitative Methoden zum Einsatz. Um auf mögliche sprachliche Einschränkungen durch die Demenz zu reagieren wurde die Dialogführung der Puppe unter Berücksichtigung des personzentrierten Ansatzes (3) gestaltet. Die Puppennutzung wird in der häuslichen Umgebung im Alltag erprobt, so dass überwiegend eine selbständige Nutzung erfolgt. Um Aussagen über die Wirksamkeit der Intervention treffen zu können und valide Ergebnisse zu erzielen, hat sich das Forscherteam u.a. für die Methode der Videografie entschieden. Diese Form der Datenerfassung hat den Vorteil, dass sowohl verbale als auch non-verbale Interaktionen festgehalten werden können und diese zur Untersuchung der Inanspruchnahme und Wirkungsweise des robotischen Systems in umfangreicherer Weise ausgewertet werden können als dies durch andere Methoden (Interviews, teilnehmende Beobachtung) möglich wäre (4). Der Vortrag fokussiert die Darstellung der Umsetzung dieser Methode und damit verbundene Chancen und Herausforderungen.