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20. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung

Deutsches Netzwerk Versorgungsforschung e. V.

06. - 08.10.2021, digital

Entwicklung der deutschen Version des Stanford Integrated Psychosocial Assessment for Transplant (SIPAT)

Meeting Abstract

  • Frank Vitinius - Klinik und Poliklinik für Psychosomatik und Psychotherapie, Uniklinik Köln, Deutschland
  • Anna Günther - Klinik und Poliklinik für Psychosomatik und Psychotherapie, Uniklinik Köln, Deutschland
  • Michaela Henning - Klinik und Poliklinik für Psychosomatik und Psychotherapie, Uniklinik Köln, Deutschland
  • Christine Kurschat - Medizinische Klinik II und Center for Molecular Medicine Cologne, Uniklinik Köln, Deutschland
  • Roger Wahba - Klinik für Allgemein-, Viszeral-, Tumor- und Transplantationschirurgie, Uniklinik Köln, Deutschland
  • Dirk Stippel - Klinik für Allgemein-, Viszeral-, Tumor- und Transplantationschirurgie, Uniklinik Köln, Deutschland
  • Martin Hellmich - Institut für Medizinische Statistik und Bioinformatik (IMSB), Uniklinik Köln, Deutschland
  • Michael Langenbach - Köln (niedergelassen in Praxis), Deutschland

20. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung (DKVF). sine loco [digital], 06.-08.10.2021. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2021. Doc21dkvf205

doi: 10.3205/21dkvf205, urn:nbn:de:0183-21dkvf2052

Published: September 27, 2021

© 2021 Vitinius et al.
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Outline

Text

Hintergrund und Stand (inter)nationaler Forschung: Die psychosoziale Evaluation von Transplantationskandidaten erfolgt weltweit sehr heterogen. Eine Standardisierung der Evaluation ist anzustreben, um einheitlichere Kriterien z.B. für passagere Kontraindikationen zu ermöglichen. Falls die Evaluation relative oder absolute Kontraindikationen bzw. psychosoziale Belastungen ermittelt, sind entsprechende Interventionen notwendig, um das Resultat der Transplantation nicht zu gefährden bzw. die Voraussetzungen für eine Transplantation zu schaffen.

Fragestellung und Zielsetzung: Für die psychosoziale Evaluation und Erfassung von psychosozialen Risikofaktoren der Transplantationskandidaten existieren als Interviewleitfäden insbesondere die Transplant Evaluation Rating Scale (TERS) und das Stanford Integrated Psychosocial Assessment for Transplant (SIPAT). Das SIPAT ist das umfassendste, weltweit verbreitete Instrument zur Evaluation von Organempfängern. Es existiert bislang nicht in einer deutschsprachigen Version, die im Rahmen dieser Studie entwickelt wird.

Methode: Ein Team aus Psychosomatikern hat eine Forward-Backward-Übersetzung des SIPAT vorgenommen, kognitive Interviews zur übersetzten Version durchgeführt und in Kooperation mit Chirurgen und einer Nephrologin die Verständlichkeit und Anwendbarkeit der Übersetzung überprüft. In diesem Kontext wurde das SIPAT unter Rücksprache mit José Maldonado von der Stanford University, dem Autor des Originals, auf deutsche Verhältnisse adaptiert. In einer prospektiven Studie werden die ermittelten Summenscores des SIPAT in Relation zu medizinischen und psychosozialen Outcome-Parametern nach der Transplantation gesetzt, um zu überprüfen, ob auch die deutschsprachige Version risikobesetzte Verläufe vorhersagen kann.

Das SIPAT enthält vier Hauptdimensionen (Bereitschaft zur Transplantation, soziales Unterstützungssystem, psychologische Stabilität/Psychopathologie, Substanzgebrauch) mit 18 Subdimensionen. Der Adaptationsprozess und die Ergebnisse der spanischen und amerikanischen Version werden auf der Tagung vorgestellt. Eine multizentrische Anwendung des SIPAT im deutschsprachigen Raum ist geplant.


Literatur

1.
Maldonado JR, Sher Y, Lolak S, Swendsen H, Skibola D, Neri E, David EE, Sullivan C, Standridge K. The Stanford Integrated Psychosocial Assessment for Transplantation: A Prospective Study of Medical and Psychosocial Outcomes. Psychosom Med. 2015 Nov-Dec;77(9):1018-30. DOI: 10.1097/PSY.0000000000000241 External link