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20. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung

Deutsches Netzwerk Versorgungsforschung e. V.

06. - 08.10.2021, digital

Die Bedeutung der zentralen Koordination im Kontext kommunaler Gesundheitsförderung

Meeting Abstract

  • Patricia Tollmann - hsg Bochum – Hochschule für Gesundheit, Bochum, Deutschland
  • Sven Dieterich - hsg Bochum – Hochschule für Gesundheit, Bochum, Deutschland
  • Maja Kuchler - hsg Bochum – Hochschule für Gesundheit, Bochum, Deutschland
  • Janna Leimann - hsg Bochum – Hochschule für Gesundheit, Bochum, Deutschland
  • Vivien Mielenbrink - hsg Bochum – Hochschule für Gesundheit, Bochum, Deutschland
  • Stefanie Terhorst - hsg Bochum – Hochschule für Gesundheit, Bochum, Deutschland
  • Eike Quilling - hsg Bochum – Hochschule für Gesundheit, Bochum, Deutschland

20. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung (DKVF). sine loco [digital], 06.-08.10.2021. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2021. Doc21dkvf198

doi: 10.3205/21dkvf198, urn:nbn:de:0183-21dkvf1983

Published: September 27, 2021

© 2021 Tollmann et al.
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Text

Hintergrund und Stand (inter)nationaler Forschung: Die Schaffung gesundheitsförderlicher Lebenswelten wurde bereits 1986 in der Ottawa-Charta gefordert. Kommunen sind hier von zentraler Bedeutung (PrävG, 2015), da sie aufgrund ihrer intersektoralen Kooperationen als Dachsetting unterschiedliche Lebenswelten adressieren. Um einen Beitrag zur Minimierung gesundheitlicher Ungleichheiten zu leisten, müssen alle Adressat*innengruppen erreicht werden. Dies kann über eine zentrale Steuerung von Gesundheitsförderung auf kommunaler Ebene gelingen. Hierzu ist die Etablierung einer Stelle zur zentralen Koordination sowie die Entwicklung einer Gesamtstrategie Voraussetzung. Um diesem Anspruch gerecht werden zu können, muss identifiziert werden, welche Aufgaben zur Koordinierung kommunaler Gesundheitsförderung anfallen und welche Anforderungen sich daraus für eine übergreifende Gesamtstrategie für kommunale Gesundheitsförderung ergeben.

Fragestellung und Zielsetzung: Ziel der Forschung ist es, eine Handlungsgrundlage in Form von Aufgaben und Anforderungen für Koordinierungspersonen im Prozess der kommunalen Gesundheitsförderung zu schaffen.

Methode: Es wurde eine systematische Literaturrecherche in Fachdatenbanken wie z.B. Web of Science und EBSCOhost zu Modellen, Aufgaben, Anforderungen und Kompetenzen zur Koordination von Gesundheitsförderung im kommunalen Setting durchgeführt und anhand von Ein- und Ausschlusskriterien gefiltert. Die Methode sowie die Ergebnisdarstellung wurden anhand eines integrativen Reviews aufbereitet.

Ergebnisse: Auf Grundlage der Recherche wurden 215 Studien gescreent. Elf Studien wurden in die Analyse eingeschlossen. Auf dieser Basis wurde ein Handlungsmodell als Grundlage entwickelt, das den Prozess kommunaler Gesundheitsförderung veranschaulicht. Zur Koordinierung von Gesundheitsförderung in der Kommune müssen zahlreiche Aufgaben und Anforderungen bewältigt werden. Diese wurden strukturiert und den Phasen des entwickelten Handlungsmodells zugeordnet.

Diskussion: Zur Koordinierung und zum Strukturaufbau von Gesundheitsförderung in der Kommune gilt es, viele Aufgaben und Anforderungen zu beachten. Da die Arbeit bei der Vielfalt der Themen und Aufgaben nicht von einer Person allein erledigt werden kann, muss ein Netzwerk implementiert werden, das diese Aufgaben in Zusammenarbeit erfüllt. Dazu ist eine Person erforderlich, die die zentrale Koordination im Sinne eines systematischen Gesundheitsförderungsprozesses übernimmt.

Praktische Implikationen: Das Handlungsmodell und Aufgabenprofil können Akteur*innen in der Kommune dabei unterstützen, dass ein qualitätsgesicherter und nachhaltiger Strukturaufbau gesundheitsförderlicher Prozesse in Kommunen gelingt. Zudem kann das Aufgabenprofil als Basis zur Identifizierung geeigneter Koordinator*innen kommunaler Gesundheitsförderung dienen.

Appell für die Praxis (Wissenschaft und/oder Versorgung) in einem Satz: Gesundheitsförderung sollte zunehmend auf kommunaler Ebene etabliert und eine Stelle zur Koordinierung des systematischen Gesamtprozesses geschaffen werden.