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20. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung

Deutsches Netzwerk Versorgungsforschung e. V.

06. - 08.10.2021, digital

Entwicklung und Konsentierung von Referenzauswertungen mit DaTraV-Daten – Onlinebefragung und Expertendialog

Meeting Abstract

  • Christian Schmidt - Robert Koch-Institut, Berlin, Deutschland
  • Lukas Reitzle - Robert Koch-Institut, Berlin, Deutschland
  • Alexandra Hofmann - Robert Koch-Institut, Berlin, Deutschland
  • Johanna Naskou - Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, Bonn, Deutschland
  • Steffen Heß - Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, Bonn, Deutschland

20. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung (DKVF). sine loco [digital], 06.-08.10.2021. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2021. Doc21dkvf172

doi: 10.3205/21dkvf172, urn:nbn:de:0183-21dkvf1724

Published: September 27, 2021

© 2021 Schmidt et al.
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Text

Hintergrund: Abrechnungsdaten aller gesetzlich Krankenversicherten nach der Datentransparenzverordnung (DaTraV) werden im Laufe des nächsten Jahres über das Forschungsdatenzentrum am Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) verfügbar sein. Im gemeinsam vom Robert Koch-Institut (RKI) und BfArM durchgeführten Projekt „ReFern-01“ werden derzeit Referenzauswertungen für epidemiologische Kennzahlen erarbeitet. Ziel der Auswertungen ist es, die frei verfügbare Datenlage bezüglich der Entwicklung von relevanten Krankheiten zu stärken, die Antragstellung zu beschleunigen und weitergehende Forschung zu stimulieren. Die Erarbeitung von relevanten Krankheiten und entsprechenden Falldefinitionen ist zugleich Hauptproblemstellung im Projekt und mit methodischen Herausforderungen verbunden.

Lösungen: Im Projekt wurde eine Literaturrecherche durchgeführt, die auch graue Literatur, d.h. nicht in geläufigen Literaturdatenbanken gelistete Formate umfasste. Die Auswahl an Krankheiten orientiert sich an dem Gesundheitsmonitoring des RKI. Aus den Informationen wurden Falldefinitionen erstellt und zusammen mit gezielten Fragen, beispielsweise zum Aufgreifkriterium, ein Onlinefragebogen formuliert, der im April dieses Jahres über verschiedene Netzwerke (u.a. Netzwerk Versorgungsforschung) disseminiert wurde. Als Befragungsergebnis wird auf einer übergeordneten Ebene erwartet, dass die Komplexität der Aufgreifkriterien in Abhängigkeit von der Krankheit variieren und nicht alle epidemiologischen Kennzahlen als Referenzauswertungen möglich sein werden. Die Onlinebefragung ist so angelegt, dass ein Dialog mit den Expertinnen und Experten stattfinden kann und auch der Vortrag selbst soll Bestandteil dieses Dialogs sein.

Schlussfolgerung: Die DaTraV-Daten bieten viele Möglichkeiten für die Versorgungsforschung und Public Health. Aus Sicht der Public Health sind wiederkehrende Auswertungen auf Basis eines Großteils der Bevölkerung von hoher Bedeutung, da hier engmaschig das Krankheitsgeschehen für relevante Krankheitsgruppen beobachtet werden kann. Dabei garantiert die frei zugängliche Veröffentlichung eine niederschwellige wie breite Nutzbarkeit. Gleichzeitig sollen die Referenzauswertungen für weitergehende Forschungsfragen im Antragsverfahren verfügbar sein und dieses beschleunigen. Die Einbeziehung einer breiten Expertise ist für die erfolgreiche Umsetzung der Referenzauswertungen unerlässlich. Zum einen erhöht diese Expertise die Akzeptanz der Referenzauswertungen, zum anderen sollen die Auswertungen den Expertinnen und Experten in ihrer Rolle als Datennutzern selbst zugutekommen. Letztlich sollen die Referenzauswertungen auf Basis von im Dialog mit Expertinnen und Experten konsentierten Konzepten erstellt werden.