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20. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung

Deutsches Netzwerk Versorgungsforschung e. V.

06. - 08.10.2021, digital

Partizipative Bedarfs- und Bedürfniserhebung zur familiären Gesundheitsförderung im Setting Kita/Familienzentrum

Meeting Abstract

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  • Marie Rauscher - hsg Bochum – Hochschule für Gesundheit, Bochum, Deutschland
  • Maja Kuchler - hsg Bochum – Hochschule für Gesundheit, Bochum, Deutschland
  • Eike Quilling - hsg Bochum – Hochschule für Gesundheit, Bochum, Deutschland

20. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung (DKVF). sine loco [digital], 06.-08.10.2021. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2021. Doc21dkvf158

doi: 10.3205/21dkvf158, urn:nbn:de:0183-21dkvf1586

Published: September 27, 2021

© 2021 Rauscher et al.
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Hintergrund und Stand (inter)nationaler Forschung: In der partizipativen Gesundheitsforschung analysieren relevante Personengruppen gemeinsam die aktuelle Gesundheitslage und entwickeln dazu passende Strategien. Dies fördert die Generierung von neuen Erkenntnissen und es können gezielt Angebote zur Stärkung der gesundheitlichen Ungleichheit angestoßen werden. Im Forschungsprojekt NetFami werden gemeinsam mit Akteur*innen im Setting Kita/Familienzentrum und im Sozialraum Angebote zur Gesundheitsförderung und Prävention von Kindern und Familien geplant, umgesetzt und evaluiert.

Fragestellung und Zielsetzung: Im Fokus steht dabei die Frage, was konkrete Bedarfe und Bedürfnisse der verschiedenen Akteur*innen im Setting Kita/Familienzentrum in Bezug auf familiäre Gesundheitsförderung und Prävention sind.

Methode: Die partizipative Bedarfs- und Bedürfniserhebungen werden mittels der Methode Search Conference in beteiligten Einrichtungen bis Sommer 2021 durchgeführt. An der Erhebung nehmen Fachkräfte, Leitung, Eltern und Netzwerkpartner*innen der Einrichtungen aus dem Sozialraum teil. Es wird davon ausgegangen, dass das partizipative Vorgehen bereits beim Planungsprozess zur Akzeptanz der Maßnahmen führt.

Ergebnisse: Erste Ergebnisse weisen darauf hin, dass die verschiedenen Stakeholdergruppen, wie Fachkräfte, Eltern und andere, unterschiedliche Bedarfe und Bedürfnisse beschreiben. Neben den Gesundheitsthemen Bewegung und Ernährung, sehen einige Akteur*innen konkret Interventionsbedarf beispielsweise im wahrgenommenen Bildschirmverhalten der Kinder sowie in der Konzentrationsfähigkeit.

Diskussion: Es zeigt sich, dass die partizipative Vorgehensweise zu individuellen Ergebnissen und somit einer höheren Akzeptanz der Beteiligten führt. Schon jetzt wird deutlich, dass Netzwerkpartner*innen und Eltern die Planung von gesundheitsfördernden Maßnahmen im Setting Kita und die Perspektiven der Fachkräfte interdependent bedeutend erweitern.

Praktische Implikationen: Die erhobenen Bedarfe und Bedürfnisse der Akteur*innen stellen die Grundlage für die weitere partizipative Entwicklung von Gesundheitsförderangeboten im Setting Kita/Familienzentrum dar.

Appell für die Praxis (Wissenschaft und/oder Versorgung) in einem Satz: Die aktive Beteiligung von relevanten Personengruppen sollte nicht nur in der Umsetzung, sondern bereits im Forschungsprozess konsequent und von Beginn an verfolgt werden.


Literatur

1.
PartNet – Netzwerk Partizipative Gesundheitsforschung. Partizipative Gesundheitsforschung – eine Definition. Verfügbar unter: http://partnet-gesundheit.de/ueber-uns/partnet-definition/ External link
2.
Hartung S, Wihofszky P, Wright, MT. Partizipative Forschung – ein Forschungsansatz für Gesundheit und seine Methoden. In: Hartung S, Wihofszky P, Wright MT, editors. Partizipative Forschung: Ein Forschungsansatz für Gesundheit und seine Methoden. Wiesbaden: Springer Nature; 2020. p. 1-19.