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20. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung

Deutsches Netzwerk Versorgungsforschung e. V.

06. - 08.10.2021, digital

DemWG – Verbesserung der Versorgung von Menschen mit Demenz in ambulant betreuten Wohngemeinschaften

Meeting Abstract

  • Jennifer Scheel - Zentrum für Medizinische Versorgungsforschung, Universitätsklinikum Erlangen, Psychiatrische und Psychotherapeutische Klinik, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Deutschland
  • André Kratzer - Zentrum für Medizinische Versorgungsforschung, Universitätsklinikum Erlangen, Psychiatrische und Psychotherapeutische Klinik, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Deutschland
  • Carolin Donath - Zentrum für Medizinische Versorgungsforschung, Universitätsklinikum Erlangen, Psychiatrische und Psychotherapeutische Klinik, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Deutschland
  • Anna-Carina Friedrich - Institut für Public Health und Pflegeforschung (IPP), Universität Bremen, Deutschland
  • Susanne Stiefler - Institut für Public Health und Pflegeforschung (IPP), Universität Bremen, Deutschland
  • Annika Schmidt - Institut für Public Health und Pflegeforschung (IPP), Universität Bremen, Deutschland
  • Karin Wolf-Ostermann - Institut für Public Health und Pflegeforschung (IPP), Universität Bremen, Deutschland
  • Elmar Gräßel - Zentrum für Medizinische Versorgungsforschung, Universitätsklinikum Erlangen, Psychiatrische und Psychotherapeutische Klinik, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Deutschland

20. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung (DKVF). sine loco [digital], 06.-08.10.2021. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2021. Doc21dkvf149

doi: 10.3205/21dkvf149, urn:nbn:de:0183-21dkvf1497

Published: September 27, 2021

© 2021 Scheel et al.
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Text

Hintergrund: Menschen mit Demenz haben ein erhöhtes Risiko für stationäre Krankenhausaufenthalte. Diese gehen häufig mit Verschlechterungen der kognitiven und körperlichen Symptomatik sowie eingeschränkter Lebensqualität einher. Dieses Risiko besteht auch für Menschen, die in ambulant betreuten Wohngemeinschaften (WGs) leben.

Zielsetzung: Mit einer komplexen Intervention aus drei Bausteinen sollen Krankenhauseinweisungen, Sturzrisiko und herausfordernde Verhaltensweisen bei Menschen mit Demenz in WGs reduziert werden. Gleichzeitig sollen Lebensqualität und Versorgung verbessert und kognitive Fähigkeiten stabil gehalten werden.

Methode: Die dreiteilige komplexe Intervention besteht aus den folgenden drei Bausteinen:

  • Broschüre für Pflegende/Betreuende
  • Fortbildung für Hausärzte und Hausärztinnen (CME-zertifizierter Fortbildungsartikel im Geriatrie-Report)
  • Nicht-pharmakologische Gruppenintervention MAKS-mk+ für die Menschen mit Demenz in den WGs (5x pro Woche für 6 Monate; basierend auf der evidenzbasierten, nicht-pharmakologischen, multimodalen MAKS®-Therapie):
    • „M“ = motorisches Training
    • „K“ = kognitives Training
    • „+“ = Sturzprävention

Diese komplexe Intervention wird in einer bundesweiten, multizentrischen, prospektiven, cluster-randomisierten, kontrollierten Studie evaluiert (Förderung durch den Innovationsfonds (Innovationsausschuss beim Gemeinsamen Bundesausschuss), Förderkennzeichen: 01VSF18054).

Die Studie wurde international registriert (ISCRTN: ISRCTN89825211); ein positives Ethikvotum liegt vor (Ethikkommission der Universität Bremen, Referenznummer: 2019-18 06-3).

Das Studienprotokoll wurde bei BMJ Open publiziert [1].

Die Randomisierung in Interventions- und Kontrollgruppe (Wartegruppendesign) ist nach den Bundesländern und Art der Lage (ländlich versus städtisch) stratifiziert. Die Datenerhebung erfolgt zu Beginn (Baseline), nach dem 6-monatigen Interventionszeitraum sowie nach 12 und 18 Monaten mit standardisierten Instrumenten.

Ausblick: Aufgrund der COVID-19-Pandemie musste die Studie DemWG 2020 unterbrochen und der Rekrutierungszeitraum verlängert werden Außerdem wurden die Präsenzschulungen für Mitarbeitende in den WGs auf Online-Schulungen umgestellt. Die Durchführung der Datenerhebungen und der Intervention ist teilweise beeinträchtigt.

Bis März 2021 konnten bundesweit 97 ambulant betreute Wohngemeinschaften mit 363 Mieterinnen und Mietern als Projektteilnehmende rekrutiert werden. Die Baseline-Datenerhebung hat im Juni 2020 begonnen. Die Implementierung der Intervention in den WGs hat zwischen dem 01.07.2020 und dem 01.04.2021 begonnen. Ab Januar 2021 hat in den ersten WGs die zweite Datenerhebung begonnen.


Literatur

1.
Kratzer A, Scheel J, Wolf-Ostermann K, Schmidt A, Ratz K, Donath C, Graessel E. The DemWG study: reducing the risk of hospitalisation through a complex intervention for people with dementia and mild cognitive impairment (MCI) in German shared-housing arrangements: study protocol of a prospective, mixed-methods, multicentre, cluster-randomised controlled trial. BMJ Open. 2020 Dec 2;10(12):e041891. DOI: 10.1136/bmjopen-2020-041891 External link